Fotofoto.de wirbt mit dem Slogan "Heute bestellt, morgen geliefert". Aber hält der Druckdienstleister sein Versprechen auch ein? Wir haben die Probe aufs Exempel gemacht und haben den Fotobuch-Anbieter unserem großen neuen Testverfahren unterzogen. Dabei haben wir Spannendes herausgefunden Lesen Sie selbst:
fotofoto.de verspricht eine Lieferung in 24 Stunden und gibt sogar eine Geld-zurück-Garantie. Es scheint von daher prädestiniert für alle Fotobuch-Eilproduktionen wie etwa ein Last Minute-Geburtstagsgeschenk. Wir wollten wissen, ob das Chemnitzer Unternehmen sein Versprechen einlöst und vor allem, ob die Bücher trotz der Liefergeschwindigkeit eine gute Qualität bieten. Wie immer bei unseren Tests haben wir dazu den typischen Informations-, Gestaltungs- und Kaufprozess durchlaufen und ein Buch bestellt. Start war auf der fotofoto-Website, die das Produktspektrum des Anbieters präsentiert.
Das Produktsprektrum bei fotofoto
Das Produktspektrum bei fotofoto ist sehr breit gefächert: Vom Fotobuch über Fotowandschmuck wie Leinwände und Poster bis hin zu Fun-Produkten Fototassen und –mousepads reicht es. Neu ist ein Digitalisierungsdienst, über den man etwa Diafilme oder sogar Alben auf DVD brennen lassen kann.
Fotobücher bei fotofoto
Bei Fotobüchern setzt fotofoto vor allem auf die Ausbelichtung auf Echtfotopapier, aber auch digital gedruckte Produkte mit Ringbindung sind im Programm. (Wer mehr über die Unterschiede zwischen Digitaldruck und Echtfoto erfahren möchte, liest unserem Beitrag). fotofoto liefert alle häufig nachgefragten Buchformate. Die Größen reichen von 10 x 15 cm bis hin zum opulenten 42 x 28 cm und umfassen sowohl Quer- als auch Hochformate sowie quadratische Buchtypen. Auch Sonderformate wie etwa das kleine 12x12 cm, das sonst eher selten zu bekommen ist, hat fotofoto im Programm.
Bei den Buchausstattungen setzt fotofoto jedoch eher auf die bewährten Bestseller: Softcover und Hardcover sind als Klebebindung erhältlich sowie Fotohefte mit Spiralbindung. Besondere Varianten wie Leder- oder Leinencover hat fotofoto nicht im Angebot. Immerhin bietet der Druckdienstleister aber für seine Bücher sowohl beim Papier als auch beim Cover die Wahl zwischen matt und hochglänzend.
Fotobuch-Editor bei fotofoto
Zur Gestaltung des Fotobuches muss eine Software heruntergeladen werden, die für Windows und Mac verfügbar ist und dann wie von anderen Programmen gewohnt schnell installiert werden kann. Ein Online-Editor steht nicht bereit. Dafür wird für Profis aber die Direktupload-Möglichkeit für PDFs auf der Website geboten.
Gestaltungmöglichkeiten bei fotofoto
Die Software startet wie von vielen anderen Anbietern gewohnt mit der Produktauswahl:
Für die Gestaltung wird wie gewohnt ein Layoutvorschlag oder wahlweise auch der Start mit einer leeren Vorlage angeboten. Ungewöhnlich ist, dass der Assistent mehrere Varianten der Gestaltung anbietet – von der leeren Vorlage bis hin zum schnellen Einfügen vollformatiger Bilder:
Wir haben die Variante „Design und Bilder auswählen“ getestet, um zu sehen, wie gut der Layoutvorschlag von fotofoto ist. Dabei muss man im nächsten Schritt die Auswahl zwischen verschiedenen Layoutvorgaben treffen.
Wir fanden Bezeichnungen wie „Große Spalten mit Rand außen“ eher verwirrend und probierten einfach verschiedene durch. Bei „Große Spalten mit Rand außen“ waren die Ergebnisse zum Teil gut, allerdings waren die Seiten häufig sehr vollgepackt mit Bildern (wie auch in folgender Abbildung zu sehen):
Den Layoutvorschlag von Hand anzupassen, ist kein Problem. Man kann Bildboxen löschen und wie von anderen Anbietern gewöhnt über die Ecken bzw. Verschieben in ihrer Position und Größe verändern.
Auch für die Fotos innerhalb der Bildboxen stellt die fotofoto-Software die üblichen Möglichkeiten bereit: sie können skaliert werden und der Ausschnitt kann flexibel bestimmt werden. Bequem ist, dass die entsprechenden Funktionen in einer kleinen schwebenden Palette zur Verfügung stehen, die beim Anklicken der Bildbox erscheint:
Auch das Zuschneiden und die Drehung des Bildes sind über diese Palette möglich. Praktisch ist auch, dass die Palette am unteren Rand gut sichtbar anzeigt, ob die Bildqualität ausreichend ist.
Effekte zur Bildbearbeitung stehen jedoch nicht dort, sondern im rechten Randbereich unter dem gleichnamigen Button zur Verfügung:
Wie von anderen Anbietern gewohnt bietet fotofoto hier eine Reihe von Farbeffekten – angefangen bei der Schwarz-Weiß-Umwandlung bis hin zur Farbtonung. Aber auch Helligkeit und Kontrast der Aufnahme können angepasst werden. Die Verringerung der Deckkraft findet sich jedoch verwirrenderweise nicht hier, sondern im Abschnitt „Aussehen“ (siehe Abbildung).
Dort sehen auch eine Reihe von Hilfsfunktionen zur Unterstützung des manuellen Layoutens einer Seite bereit: das vertikale Zentrieren wird dort ebenso angeboten wie das Ausrichten an einem Rand.
Wer Bildumrandungen sucht wird bei fotofoto ebenfalls an mehreren Stellen fündig. Unter dem Reiter „Schatten/Glühen“ im Abschnitt „Effekte/Filter“ stehen zahlreiche Schatten-Varianten bereit. Klassische farbige Ränder oder Masken finden sich jedoch im eigenen Abschnitt „Rahmen/Masken“:
Die Auswahl dort ist jedoch groß und reicht bis hin zu Formen wie Herz und Stern.
Textgestaltung bei dem fotofoto Fotobuch
Die Textformatierung erfolgt bei fotofoto direkt in der Textbox. Wie bei den Bildern auch wird eine schwebende Palette für die wichtigsten Einstellungen eingeblendet. Weitere finden sich am rechten Rand:
Er stellt die typischen Möglichkeiten von der Formatierung der Schriftart und –farbe bis hin zur Ausrichtung und Textbox-Hintergrundfarbe bereit. Besonders gut gefallen hat uns, dass fotofoto die Schriftarten nicht nur mit ihrem Namen darstellt, sondern auch direkt im eigenen Font formatiert. So bekommt man sehr schnell und übersichtlich einen Eindruck, wie welche Schrift aussieht. Allerdings wird eine relativ begrenzte Auswahl angeboten und nicht alle installierten Systemschriften.
ClipArts und Hintergründe bei fotofoto
ClipArts und Hintergründe stehen bei fotofoto in vielfältiger Auswahl unter dem jeweiligen Namen in einem eigenen Bereich in der rechten Randleiste bereit. Bei den ClipArts handelt es sich um typische Strichzeichnungen, die wenig besonders wirken:
Nützlich dagegen ist eine ebenfalls enthaltene Kollektion an kleinen Flaggensymbolen.
Vorschau und Kontrolle bei fotofoto
Zur Vorschau auf das Werk wird ein Modus angeboten, bei dem die Funktionsleisten ausgeblendet werden. Diese Ansicht ist sehr schnell geladen und ermöglicht über die am Fuß eingeblendeten Mini-Vorschauen auf die Seiten auch ein schnelle Durchblättern oder Betrachten selektiver Seiten.
Positiv fiel uns auf, dass die Prüfung eventueller Fehler und Probleme nicht erst beim Legen in der Warenkorb erfolgt, sondern in der rechten Randleiste dafür eine Funktion bereitsteht:
Diese prüft auch auf leere Bild- und Textboxen und noch nicht betrachtete automatisiert erstellte Layoutvorschläge. Die Druckqualität von Bildern wird beim Anklicken jederzeit in der schwebenden Palette angezeigt (siehe in der Abbildung mit Pfeil markiert).
Bestellvorgang bei fotofoto
Sobald man ein Produkt in den Warenkorb legt, werden je nach Buchtyp noch weitere Entscheidungen abgefragt. Bei unserem Hardcover etwa wird die Wahl zwischen einer matten und glänzenden Oberfläche für das Cover sowie matten und glänzenden Innenseiten angeboten:
Darüber hinaus kann noch eine Geschenkverpackung geordert werden. Der übrige Bestellprozess gestaltet sich wie von anderen Anbietern gewohnt: Zunächst muss die Adresse angegeben werden, dann die Zahlungsart. Abschließend prüft man alle Parameter und löst die Bestellung aus.
Infomails und Lieferzeit bei fotofoto
Direkt nach der Bestellung erhielten wir eine Bestätigungsemail. Sie enthielt auch einen Link auf die aktuellen Produktionsfristen. Die Seite verrät uns, dass man seine Buchdatei bis 12 Uhr eines Tages hochladen muss, um die Herstellung noch am selben Tag zu garantieren. Wir haben 11:55 Uhr geschafft und bekommen wirklich schon um 16:33 Uhr die Nachricht, unser Buch sei produziert und dem Versand übergeben. WOW!
Leider ist dann bei der Zustellung die Post (wie bei anderen Anbietern gewohnt) der Engpass und das Buch erreicht uns erst einen weiteren Tag später. Aber auch 2 Tage nach der Bestellung das fertige Werk in Händen zu halten, ist super schnell!
Transportsicherheit der Verpackung
Das Buch ist sicher in einen stabilen Pappumschlag verpackt - für ein Hardcover völlig ausreichend. Es weist entsprechend keinerlei Transportschäden auf.
Material und Foto-Qualität bei fotofoto
Schon auf den ersten Blick macht das Buch einen guten Eindruck. Das Cover ist glänzend. Die Seiten habe die typische Dicke von Echtfotobüchern. Die Ausbelichtung ist sehr gut. Allerdings bilden sich bei einer schwarzen Hintergrundgestaltung wie in unserem Testmusterbuch in der Mitte schon sehr bald Abnutzungsspuren, die wie eine feine weiße Linie erscheinen:
Die Farben sind tendenziell etwas kälter und blauer wiedergegeben, aber dennoch insgesamt sehr nah am Original.
Digitale Vorlage:
Druck fotofoto:
Die Wiedergabe der Schrift ist auch in den Flächen (großer Schriftzug „Yellow“ oben links/Mitte) sehr gut und differenziert:
Aufdruck von Logo und/oder Barcode
Ein Logo und Barcode sind auf der hinteren Umschlagseite klein am linken Rand abgedruckt (Abbildung unten links). Ein kleiner Barcode findet sich außerdem auf der rechten hinteren Umschlagseite (Abbildung unten rechts).
Service bei fotofoto
Zur Unterstützung der Kunden bietet fotofoto eine kostenlose Hotline, die jedoch nur zu den üblichen Bürozeiten erreichbar ist. Alternativ kann man den Kundendienst auch per Mail kontaktieren. Zusätzlich steht ein kleiner FAQ-Bereich zur Beantwortung typischer Fragen auf der Website bereit. Verglichen mit anderen Anbietern ist das typischer Durchschnitt – besondere Extras wie Hilfevideos, Webinare oder ein Servicechat fehlen jedoch.
Preis-Leistungsverhältnis bei fotofoto
Unter dem Strich ist das Fotobuch gut geworden. Der Preis von 70,45 Euro für ein 36-seitiges Hardcover-Buch in 28 x 28 cm als Echtfotobuch liegt etwa auf der Höhe anderer Markenanbieter. Bei CEWE etwa hätte ein Buch in minimal größer (30x30cm) und mit 2 Seiten weniger rund 70 Euro und damit genauso viel gekostet, beim Discounter Lidl Fotos wären allerdings nur knapp 40 Euro zu zahlen gewesen (ebenfalls für ein minimal größeres Buch von 30 x 30 cm mit 2 Seiten weniger). Die Versandkosten bei fotofoto liegen mit knapp 6 Euro allerdings deutlich über denen sonstiger Markenanbieter. Das Preis-Leistungsverhältnis bewerten wir insgesamt als gut.