Sonnenbild ist als Marke für Fotoprodukte vor allem in Deutschlands sonnigem Süden bekannt. In 36 Fotofachgeschäften ( zum Teil mit angegliedertem Studio ) werden die Produkte rund ums Bild angeboten. Aber auch online ist die Kette aktiv und ermöglicht die Bestellung fotografischer Produkte aus der gesamten Republik. Wir haben ein Echtfotobuch in einer Testbestellung unter die Lupe genommen.
Die Marke Sonnenbild wird von 36 Fotofachgeschäften zwischen Sulzbach und Konstanz für alle Produkte rund ums Bild genutzt. Im Rahmen unserer Anbietertests haben wir von Fotobuchberater unsere Redakteurin Petra Vogt beauftragt, ein Fotobuch des Unternehmens mal auf Herz und Nieren zu testen. Sie zog vor Weihnachten mit einem Familienbuch los.
Hier ihr Bericht:
Allgemeines Angebot und Fotobücher bei Sonnenbild
Die Website von Sonnenbild begrüßt mit einem großen Banner, auf dem ein breites Spektrum an Fotoprodukten vom Abzug bis hin zum Textildruck angekündigt wird:
Beim Klick auf das Online-Shop-Banner gelangt man jedoch auf eine Seite, die die Express-Abzüge bewirbt. Die sind eine sehr interessante Dienstleistung für alle, die im Einzugsbereich der Sonnenbild-Filialen leben und schnell mal einen Abzug benötigen. Auf der Website kann man schon mal die Dateien hochladen. Davon werden dann innerhalb von 30 Minuten Abzüge in der Filiale erstellt. So kann man etwa vor einem Einkaufsbummel bequem die Dateien senden und dann vor Ort die fertigen Bilder abholen. Ein bequemer Service!
Das eigentliche Produktspektrum von Sonnenbild erschließt sich in der Software (dazu später mehr) übersichtlicher als auf der Website. Hier wird auf einen Blick deutlich, dass die Bandbreite von Fotobüchern über Poster und Grusskarten bis hin zu Fotogeschenken und sogar Handyhüllen reicht:
Sonnenbild ist also ein typischer Allround-Fotoservice mit großer Bandbreite an Produkten.
Fotobücher bei Sonnenbild
Fotobücher haben auch auf der Website einen eigenen Hauptmenüpunkt, unter dem das Produktspektrum in diesem Bereich aufgefächert wird:
Dabei macht Sonnenbild sofort klar, dass der Schwerpunkt auf den sogenannten Echtfotobüchern liegt. Diese haben eine Reihe von Vorteilen wie etwa die Flachbindung (Unterschied zwischen Digitaldruck und Echtfoto). Allerdings haben Sie eine Seitenbeschränkung von maximal 74 . Ein richtig dicker Wälzer ist also bei Sonnenbild nicht erstellbar. Der Digitaldruck, der umfangreichere Bücher ermöglichen würde, wird von Sonnenbild jedoch nicht angeboten.
An Größen und Ausstattungen bietet der Fotoservice aber die ganze übliche Palette: Sowohl Softcover als auch Hardcover sind erhältlich und an Oberflächen sowohl matt als auch hochglanz. Die Größen reichen von 10x15 cm bis hin zum opulenten 30x45 cm. Alles in allem deckt Sonnenbild damit alle typischen Buchtypen und –größen im Echtfotobereich ab.
Für unser Testbuch wähle ich ein DIN A4 hochkant in der Hardcover-Variante. Das ist für ein Geschenkbuch eine gute Größe.
Gestaltung mit der Sonnenbild-Software
Für die Gestaltung des Werkes kann man wahlweise direkt online im Browser starten oder eine Software herunterladen. Das ist mir prinzipiell immer sympathischer, weil ich mein Werk dann auf der eigenen Festplatte speichern kann. Allerdings wird die Sonnenbild-Software nur für Windows angeboten. Für mich ist das OK, aber für die Nutzer anderer Betriebssysteme ist das natürlich nicht so praktisch. Sie können sich jedoch mit der Online-Variante behelfen, auf die ich auf dem Mac einen Blick werfe. Sie ist umfangreich und weist auf den ersten Blick die gleichen Funktionen wie die Software auf. Nutzer anderer Betriebssysteme müssen sich also nicht zurückgesetzt fühlen.
Ich lade aber trotzdem die Software herunter. Das geht schnell. Auch die Installation ist fix erledigt. Der Editor verlangt zunächst die Entscheidung zwischen Fotos/Postern und anderen Fotoprodukten. Anschließend wähle ich innerhalb der weiteren Fotoprodukte die Kategorie „Fotobücher“ und gelange dann zu den spezifischen Produkten. Ich finde ich mich schnell zurecht und wähle das „Fotobuch Hardcover 28 x 22 cm /DIN A4 hoch“.
Daraufhin gelange ich in einen Assistenten, der zunächst den Bilderordner für mein Buch abfragt. Ich hatte schon vorher für das Buch geeignete Aufnahmen herausgesucht und in einem Ordner abgelegt. Sie sind schnell ausgewählt, aber das Zufügen dauert eine ganze Zeit lang, da das Programm die Bilder zunächst kopiert. Im nächsten Schritt wird der geplante Seitenumfang abgefragt. Anschließend kann ich wählen, ob ich die Bilder selbst einfügen oder mir einen Designvorschlag erstellen lassen möchte. Da ich mir immer gerne helfen lasse, wähle ich das automatische Bildeinfügen. Daraufhin kann ich noch ein Sortierkriterium für die Reihenfolge zum Einfügen festlegen. Ich wähle „nach Datum aufsteigend“. Dann stellt mir das Programm recht flott mein Buch zusammen. Manche Seiten sind ganz gut geworden:
Eine Anpassung ist mit der Sonnenbild-Software aber auch kein Problem. Wie von anderen Programmen gewohnt, kann man Fotos sehr einfach aus der Bildauswahl am linken Bildschirmrand auf die Seiten ziehen. Soll die gesamte Bildanordnung verändert werden, steht ein Reiter mit Layoutvorlagen bereit. Diese sind zwar verglichen mit anderen Anbietern nicht sehr zahlreich, aber es sind viele ansprechende darunter.
Eine Anpassung einer Seitengestaltung ist ebenfalls leicht möglich: Bildboxen lassen sich über die Ränder verschieben. Man kann sie auch mit dem Rechtsmauskommando "ausschneiden" und "einfügen" zwischen einzelnen Seiten verschieben. Die von vielen anderen Programmen bekannte Tastenkombination STRG und X bzw. V funktioniert praktischerweise sogar auch.
Ganze Doppelseiten lassen sich übrigens auch sehr bequem in der Seitenübersicht (wie gewohnt am Fuß des Programms) einfach mit der Maus verschieben. Das funktioniert alles wie von vielen anderen Fotobuchprogrammen gewohnt und geht leicht und schnell von der Hand.
Auch die Fotos selbst zu verändern, ist möglich. Sobald man eine Bildbox anklickt, erscheint unterhalb eine schwebende Palette, mit deren Hilfe man den Bildausschnitt verändern oder auch eine Drehung erzielen kann. (siehe Bild links)
Klickt man das kleine farbige Dreieck am rechten Rand an, gelangt man in einen Bildeditor. Hier kann man nicht nur eine Ausschnittvergrößerung vornehmen, sondern auch die Bildcharakteristika wie etwa die Helligkeit und den Kontrast beeinflussen. Auch Bearbeitungen wie eine Umwandlung in Schwarz-Weiß sind möglich:
Die bei anderen Anbietern mittlerweile häufig zu findenden Effekte wie etwa eine Verfremdung als Kunstwerk werden jedoch nicht geboten. Etwas später entdecke ich, dass über den Button „Effekte“ im Hauptmenü am Kopf der Software aber auch noch der beliebte Transparenz-Effekt angewendet werden kann:
Über das Hauptmenü lassen sich außerdem Rahmen für ein Bild erstellen. Unter dem gleichnamigen Hauptmenüpunkt verbirgt sich aber noch viel mehr als nur farbige Linien für eine Aufnahme. Es kann dort auch etwa ein Kreis als Maske über ein Bild gelegt werden (siehe folgendes Beispiel) und auch ein Schatteneffekt mit einem Mausklick angelegt werden:
Das funktioniert praktischerweise sogar auch für Bilder mit Kreis-Effekt.
Rahmen können verwirrenderweise auch über einen Reiter am linken Bildschirmrand auf ein Bild angewendet werden. Dort steht eine umfangreiche Auswahl von Masken etwa in Kleeblattform bis hin zu Schmuckrahmen bereit:
Interessanterweise ist bei ihnen kein Schatteneffekt mehr wählbar.
Über den Rahmen steht auch eine umfangreiche Sammlung von Cliparts zum Einfügen ins Buch bereit. Diese sind nach typischen Fotoanlässen wie etwa „Kinder“, „Feste“, „Hochzeit“ und „Urlaub“ sortiert. Insgesamt wirken sie wie aus einer typischen ClipArt-Sammlung. Eigene können zugefügt werden. Transparenten PNGs fügt das Programm jedoch ohne Transparenz ein.
Nun fehlt mir nur noch Text. Dafür lege ich über den entsprechenden Button aus der Hauptmenüleiste ein Textfeld an. Es öffnet sich ein Editor, in dem ich auch die Formatierung vornehmen kann:
Das geht ganz einfach: Es steht eine umfangreiche Auswahl von Schriften und Größen zur Verfügung. Es gibt außerdem obskurerweise sogar Funktionen, um den Text vertikal und von links nach rechts zu setzen. Allerdings fehlt Spezielles wie etwa das Transparentsetzen von Schrift oder einen Schattenwurf.
Nachdem ich schließlich auch die Gestaltung des Umschlages abgeschlossen gestaltet habe, bin ich fast fertig mit der Bucherstellung. Ich schaue mir mein Werk vor der Bestellung aber mit dem "Vorschau"-Button einmal komplett durch und finde noch einige kleine Korrekturen. Dann bin ich bereit zum Ordern.
Bestellvorgang bei Sonnenbild
Über den Button "Bestätigen" am Fuß der Vorschau starte ich die Bestellung. Daraufhin zeigt die Software an, dass meine Bilder verarbeitet werden und meine Order vorbereitet wird. Anschließend führt sie einen Qualitätscheck durch. Bei meinem Projekt gab es offenbar nichts zu monieren und ich gelange in den Warenkorb. Von hier kommt man in den eigentlichen Bestellungsprozess, in dem man zunächst die Geschäftsbedingungen akzeptieren muss. Als nächstes gibt man die Adressdaten ein.
Infomails und Lieferzeit bei Sonnenbild
Direkt nach der Bestellung erhalte ich eine Bestätigungsemail. Auf der Website kann man den Auftragsstatus offenbar nicht verfolgen, aber das vermisse ich auch nicht. Bei Sonnenbild.de finden sich allerdings allgemeine Informationen zu den aktuellen durchschnittlichen Produktionszeiten. Dort ersehe ich, dass mein Buch 6 bis 9 Tage dauern könnte. Freudig ist die Überraschung, dass schon nach 4 Tagen die Versandbestätigung bei mir per Mail eintrifft.
Transportsicherheit der Verpackung
Das Buch ist sicher in einen stabilen Pappumschlag verpackt - für ein Hardcover völlig ausreichend. Es weist entsprechend keinerlei Transportschäden auf.
Material und Foto-Qualität bei Sonnenbild
Schon auf den ersten Blick macht das Buch einen guten Eindruck. Das Cover ist glänzend. Die Seiten habe eine angenehme Dicke. Die Qualität der Ausbelichtung ist sehr gut.
Die Farben sind tendenziell einen Tick heller und wärmer wiedergeben als sie am Rechner aussahen, aber das wirkt im Gesamtergebnis sehr gut.
Digitale Vorlage:
(Kindergesicht absichtlich anonymisiert)
Druck Sonnenbild:
(Kindergesicht absichtlich anonymisiert)
Logoaufdruck
Ein Logo wird von Sonnenbild praktischerweise nicht eingefügt. Allerdings ist ein kleiner Barcode auf der letzten Innenseite und auf dem Umschlag zu sehen:
Preis-Leistungsverhältnis bei Sonnenbild
Unter dem Strich ist das Fotobuch gut geworden. Der Preis von knapp 30 Euro für ein 26-seitiges Echtfotobuch liegt im Bereich anderer Markenanbieter. Bei CEWE etwa hätte ein Buch in der gleichen Größe etwa 3 Euro mehr gekostet, beim Discounter Lidl dagegen wären mit einem Buchpreis von knapp 20 Euro rund 10 Euro weniger zu zahlen gewesen. Die Versandkosten bei Sonnenbild liegen mit knapp 3 Euro im unteren typischen Rahmen der Markenanbieter. Das Preis-Leistungsverhältnis würde ich als gut bewerten.
