Pixopolis ist ein Nürnberger Fotobuch-Unternehmen, das schon seit 2004 am Markt ist. Eine Besonderheit des Anbieters ist die hochwertige Fadenbindung. Wir haben ein Fotobuch Pocket quer getestet.
Pixopolis war mir schon vor einiger Zeit von einem Freund empfohlen worden, der regelmäßig Fotobuchanbieter ausprobiert. Das Nürnberger Unternehmen ist in der Tat schon lange im Markt – auf der Website heißt es, die Idee sei schon 2003 aufgekommen und man sei europaweit das zweite Unternehmen gewesen, das sich im vollen Umfang dem Thema widmet. Da wollten wir von Fotobuchberater natürlich gerne wissen, ob das Unternehmen auch aktuell noch auf der Höhe der Zeit ist und gute Bücher produziert. Unsere Redakteurin Katrin Vogtland hat es getestet:
Allgemeines Foto-Angebot bei Pixopolis
Die Website von Pixopolis begrüßt mit der ganzen Breite der typischen Fotoprodukte:
Die ganze Palette vom Wandschmuck bis zum Kalender wird von Pixopolis angeboten. Als Besonderheit fällt mir auf, dass der Anbieter schon auf der Startseite mit Umweltfreundlichkeit wirbt. Man druckt klimaneutral und verwendet Papier aus nachhaltiger Bewirtschaftung mit FSC-Siegel (siehe für mehr Informationen zum Thema unseren Hintergrundartikel „Umweltschutz beim Fotobuch“) .
Weiterhin fällt mir ein Menüpunkt „Profi-Service“ auf. Dahinter verbirgt sich, das Pixopolis Fotobuchdaten auch als JPG annimmt. Dies ist nicht nur für Profis interessant, sondern für alle, die ihre Werke in einer unabhängigen Software erstellen.
Beide Punkte bekommen von mir ein klares Lob und schrauben die Erwartungen für den Fotobuchbereich hoch.
Fotobücher bei Pixopolis
Fotobücher haben einen eigenen Hauptmenüpunkt und unter diesem wird die Fülle der verschiedenen Varianten aufgefächert:
Dabei wird das klassische Hardcover in zwei Varianten angeboten: mit Leim- oder wahlweise Fadenbindung. Die traditionelle Fadenbindung gilt als sehr robust und wird von den wenigsten Fotobuchdienstleistern angeboten. Das macht mich neugierig und qualifiziert sie als Auswahl für meinen Test. Als weitere eher selten anzutreffende Bindungsart hat Pixopolis eine Schraubenbindung in Programm. Die ist besonders für große Formate eine robuste Lösung.
Darüber hinaus bietet Pixopolis die üblichen Bindungsarten: Eine Leimbindung beim Softcover sowie ein spiralgebundenes Buch und als Einstieg das preisgünstige Fotoheft. Damit deckt der Anbieter ein sehr breites Spektrum an Buchvarianten ab.
Innerhalb des jeweiligen Buchtyps stehen verschiedene Größen zur Auswahl. Bei den Hardcovern reichen sie von etwa DIN A5 hochkant bis hin zu rund DIN A4. Für die größeren Formate muss man ein Echtfotobuch oder eines mit Schraubenbindung wählen. Dabei reicht die Auswahl bis 28 x 28 cm bzw. rund 45 x 28 cm. Das sind die typischen Größen, die auch die meisten Wettbewerber anbieten. Ich entscheide mich für ein handliches „Pocket quer“ mit rund 21x11 cm.
Gestaltung des Buches bei Pixopolis
Zur Gestaltung des Werkes muss man bei Pixopolis eine kostenlose Software herunterladen. Eine Gestaltung im Browser ist nur bei wenigen Produkten wie etwa den Grußkarten möglich, nicht bei den Fotobüchern. Die Software steht jedoch leider nur Windows-Nutzern zur Verfügung. Eine Variante für andere Betriebssysteme finde ich nicht. Nun denn. Ich habe zum Glück auf meinem Mac Parallels laufen, so dass ich sie trotzdem einsetzen kann. Herunterladen und Installieren erfolgen schnell und einfach.
Nach dem Start muss ich mich zunächst zwischen den verschiedenen Produktgruppen entscheiden. Ich wähle das Fotobuch und nach kurzer Ladezeit begrüßt mich ein putziger Assistent:
Mit ihm lassen sich zunächst die verschiedenen Buchvarianten (oben per Reiter/Scrollbar zugänglich) auswählen. Dann kann man entscheiden, ob man das Buch im freien Gestaltungsmodus oder per Assistent gestalten möchte. Ich lasse mir immer gerne helfen und wähle den Assistenten. Im ersten Schritt bietet dieser mir fertige Designs für verschiedene Buchtypen an.
Ich möchte eines zu einer Taufe gestalten und schaue unter „Kinder“. Da steht nur „Blue Baby“ zur Auswahl. Ich schaue mir die anderen Themen durch und stelle fest, dass hier auch einige angeboten werden, die ich bei anderen Fotobuchdienstleistern noch nicht gesehen habe, wie z.B. Sport und Akt sowie eine Kategorie „Andere“ mit Hintergründen wie Ketten und Rost. Das ist interessant und merke ich mir für andere Projekte. Für ein Taufbuch passt das jedoch nicht. Also zurück zum „Blue Baby“. Im nächsten Schritt wird dann ein Titelbild und ein Text abgefragt. Dann kann ich die fürs Buch zu verwendenden Aufnahmen heraussuchen.
Im letzten Schritt kann ich noch entscheiden, ob Seitenzahlen eingefügt werden sollen:
Mit einem Klick auf „Bearbeiten“ gelange ich zum Layoutvorschlag:
Dabei sind an einigen Stellen wie man im Screenshot sieht die Hoch- und Querformate nicht berücksichtigt worden. Das ist nicht dramatisch und lässt sich recht einfach über den Bildeditor korrigieren.
Er wird per Doppelklick auf ein Bild gestartet und erscheint in einem eigenen Fenster:
Mit dem über dem Bild liegenden orangenen Rahmen kann ich den Ausschnitt nach Wunsch verändern. Zahlreiche weitere Bearbeitungsmöglichkeiten stehen außerdem zur Verfügung.
So können Kontrast und Helligkeit verändert werden. Auch ein Rahmen kann um die Aufnahmen gelegt werden. Zwei praktische Funktionen, die man sonst eher selten sieht, sind die Möglichkeiten zur genauen Größen- und Positionsangabe.
Damit ist es zum Beispiel sehr leicht möglich, sicherzustellen, dass zwei Bildboxen exakt die selbe Größe aufweisen oder sich auf einer Linie befinden. Mit Klick auf „OK“ ist die gewünschte Bildanpassung durchgeführt und man landet wieder im Hauptfenster des Editors.
Dort ist auch eine Anpassung der Position und Größe einer Bild- oder Textbox ebenfalls einfach möglich. Dies funktioniert wie von anderen Programmen gewohnt über ein Verschieben bzw. das Größer- bzw. Kleinerziehen der Ecken. Für weitere Layouts bietet die Software am linken Rand einen Bereich mit Layoutvorlagen:
Dort steht eine große Auswahl bereit. Gut gefällt mir, dass auch viele klassische Vorlagen darunter sind und nicht zu viele sehr verspielte.
Das gilt auch für die Hintergründe, die per Button in der gleichen Randleiste wie die Layouts geöffnet werden können. Hier gefällt mir besonders gut, dass für eigene Hintergrundfarben eine Pipette zum Aufnehmen eines beliebigen Punktes im Bild zur Verfügung steht. So ist sehr schnell und einfach ein passender Ton gefunden.
Fehlt nur noch Text. Und auch der ist bei Pixopolis flexibel anleg- und gestaltbar. Ein besonderes Plus ist, dass auch hier wieder die Farbpipette zur Verfügung steht, mit der man eine Farbe aus dem Foto aufnehmen kann und sehr schnell eine sehr gut zum Bild passende finden kann. Schön ist auch, dass bis hin zu 450 Punkt große Buchstaben angelegt werden können. Das ist für Hintergründe oder Effekte nützlich.
Alles in allem gefällt mir die Pixopolis-Software sehr gut, da sie auch viele fortgeschrittene Funktionen bietet. Einzig eine zur Reduzierung der Deckkraft vermisse ich. Nach einem letzten Durchschauen meines Werkes bin ich bereit zum Ordern. Bei der Durchsicht auf potenzielle Probleme hilft die Software übrigens mit kleinen Farbpunkten nach dem Ampelschema, die signalisieren, ob ein Bild eine ausreichende Auflösung hat.
Bestellvorgang bei Pixopolis
Mit einem Klick auf den Button „Aktuellen Auftrag in den Warenkorb einfügen“ kann ich mein Buch ordern. Dabei wird mir angeboten, ob die Daten optimiert oder in voller Größe übertragen möchte.
Expertentipp
"Die Datenoptimierung ist eine sehr nützliche Funktion. Die für eine optimale Druckqualität benötigte Dateigröße hängt nämlich von der späteren Buchgröße ab. Viele mit modernen Kameras gemachte Aufnahmen verfügen über eine deutlich höhere Dateigröße als sie vor allem für kleine Formate benötigt werden. Sind jedoch mehr Daten vorhanden, wird das Buch nicht besser. Es ist ein bisschen so, wie wenn man Wasser in ein sowieso schon volles Glas schüttet: Es macht das Glas auch nicht voller. Umgekehrt nutzt die Dateigrößenreduzierung aber allen, die nur eine schmalbandige Internet-Verbindung haben. Sie können sich über deutlich schnellere Ladezeiten freuen. "
Nach Aufbereitung der Buchdaten gelangt man in den eigentlichen Bestellprozess. Hier werden zunächst die Kundendaten abgefragt bzw. muss man sich als Neukunde registrieren.
Dann wird die gewünschte Zahlungsart abgefragt. Dabei werden mir Lastschrift, Kreditkarte, Paypal und Rechnung angeboten. Ich wähle Paypal und kann nach Prüfung des Warenkorbs und aller Adressen meine Bestellung abschicken.
Infomails und Lieferzeit bei Pixopolis
Nach der Bestellung erhalte ich umgehend eine Bestätigungsemail, in der auch ein Datum für den Produktionsstart angegeben ist. Da das der gleich Tag ist, vermute ich, dass es schnell gehen wird. Und in der Tat erhalte ich schon 2 Tage später eine Mail mit der Versandbestätigung (mit Tracking-ID von DHL, so dass ich den Postweg selbst verfolgen kann). Schon am Folgetag – also am dritten Tag nach der Bestellung – habe ich das Buch im Briefkasten. Das ist superschnell! Und das sogar in der Vorweihnachtszeit.
Transportsicherheit der Verpackung
Das Buch ist sehr solide eine Packverpackung gehüllt. Es weist entsprechend keine Transportschäden auf.
Material und Foto-Qualität beim Pixopolis Fotobuch
Von außen macht das Büchlein einen guten Eindruck. Was mich besonders interessiert, ist die Fadenbindung. Die ist vorne mit einem Streifen überklebt, drinnen aber sichtbar:
Das gefällt mir nicht so gut und macht bei aller theoretischen Robustheit auch einen eher anfälligen Eindruck, weil die Fäden offen liegen. Auch der relativ gut sichtbare Falzstreifen am Rand gefällt mir nicht so gut und ist mir bei anderen Herstellern bisher so nicht aufgefallen.
Als weiterer Schönheitsfehler fallen kleine Druckunregelmäßigkeiten am inneren Rand bei einigen Seiten auf:
Es sieht fast so aus, als sei die Farbe noch nicht ganz trocken gewesen und deshalb etwas abgeschabt. Vielleicht dem Vorweihnachtsproduktionsstress geschuldet? Eigentlich wäre das ein Grund zu reklamieren, aber so kurz vor Weihnachten habe ich dazu weder die Zeit noch erwarte ich eine pünktliche Korrektur. Ich denke aber, dass es dem Laien auch nicht so auffallen wird und im Alltagsgeschäft nicht vorkommt. Ich nehme mir vor, Pixopolis bei Gelegenheit noch mal unter die Lupe zu nehmen.
Von der Farbwiederhabe her ist das Buch aber gut geworden , wenn auch mit einer leicht kälteren und dunkleren Wiedergabe:
Digitale Vorlage:
Druck Pixopolis:
Logo und Barcode
Ein Logo ist nicht aufgedruckt, aber ein Barcode.
Preis-Leistungsverhältnis beim Pixopolis-Fotobuch
Unter dem Strich ist das Fotobuch gut geworden. Der Preis liegt von rund 18 Euro für ein 24-seitiges kleines Digitaldruckbuch liegt etwa im Bereich anderer Markenanbieter. Bei CEWE etwa hätte ein etwas höheres und ähnlich breites Buch Größe mit 2 Seiten mehr knapp 20 Euro gekostet, beim Discounter Lidl-Fotos dagegen wären mit rund 12 Euro rund ein Drittel weniger zu zahlen gewesen. Bei beiden wäre dafür jedoch nur eine Leimbindung und keine Fadenbindung geliefert worden.
Die Versandkosten bei Pixopolis liegen mit knapp 4 Euro auf dem typischen – leider recht hohen - Level der Markenanbieter. Das Preis-Leistungsverhältnis würde ich als gut bewerten.