Das aus einer britischen und französischen Firma 2006 gegründete Unternehmen Photobox setzt auf Fotobücher mit dem "gewissen Extra" und hebt sich so von anderen Anbietern ab. Ein typisches Beispiel ist etwa das 2014 neu herausgebrachte Fotojahrbuch, bei dem die Jahreszahl aus dem Cover ausgestanzt ist. Ein weiteres das Swarovski-Fotobuch mit Kristallen auf dem Cover. Aber Originalität ist ja nicht alles bei einem Fotobuch-Anbieter. Ob bei Photobox auch die Qualität stimmt, haben wir für Sie getestet. Lesen Sie selbst.
Produktspektrum bei Photobox
Photobox hat neben einer großen Auswahl an Fotobüchern auch zahlreiche andere Fotogeschenke im Angebot: Kalender, Mousepads oder Handyhüllen lassen sich bei Photobox individuell gestalten und bestellen. Auch wer persönliche Poster, Leinwände und bedruckten Textilien sucht, wird bei Photobox fündig.
Fotobücher bei Photobox
Photobox hat eine sehr große Auswahl an verschiedenen Fotobüchern und Formaten. Eine erste Übersicht bietet die Homepage, aber wer das ganze Spektrum erfassen möchte, muss zu den Fotobüchern klicken und sich die Mühe machen, die verschiedenen Formate durchzuschauen.
Die Vielfalt ist groß: Sie reicht vom Fotobuch im Miniformat mit 9x7 cm bis hin zum besonderem XXL-Bildband mit 28,3 x 37,1 cm. Manche Formate sind jedoch nur mit bestimmten Covervarianten erhältlich. Insgesamt ist die Auswahl bei den Buchumschlägen riesig und die vielfältigste, die wir in unseren Tests bisher gesehen haben. Darunter sind auch wirklich besondere und ausgefallene Varianten wie ein Fotobuch, auf dessen Cover die Jahreszahl ausgespart und mit eigenen Bildern hinterlegt wird.
Weitere Besonderheiten sind ein „Kuschel-Fotobuch“ genanntes Stoff-Fotobuch fürs Baby. Und schließlich bietet Photobox als eines der wenigen Unternehmen einen Digitaldruck mit Layflat-Bindung, also eine Bindung bei der die Seiten auch im Falz in der Mitte ganz flach aufliegen. Die Bindungsart ist sonst nur beim Echtfotobuch verbreitet. Im Digitaldruck wird in der Regel eine Klebebindung eingesetzt, bei der jedoch Bildinformation in der Buchmitte verloren geht. Genau diesen Buchtyp haben wir uns für den Test herausgesucht, da uns interessierte, wie stark er einem Echtfotobuch ähnelt und wie er sich gegenüber den weit verbreiteten Digitaldruck-Büchern mit Klebebindung schlägt.
Fotobuch-Editor bei Photobox
Um sein Fotobuch bei Photobox zu gestalten, muss man mit einem Online-Editor arbeiten. Eine Software wird nicht angeboten. Das ist problematisch für alle, die keine dauernde Internet-Verbindung haben, z.B. wenn sie ihr Buch auch unterwegs gestalten wollen. Umgekehrt ist es sehr praktisch für alle, die von verschiedenen Rechnern aus oder im Team an ihrem Werk arbeiten. Auch hat es den Vorteil, dass so verschiedenste Betriebssysteme genutzt werden können.
Gestaltungsmöglichkeiten von Photobox
Auf der Homepage von Photobox sucht man sich das gewünschte Produkt aus und klickt auf „jetzt erstellen“. Danach öffnen sich der Online-Editor und die Bildauswahl. Die Bilder können noch nach verschiedenen Kategorien sortiert werden.
Danach bietet Photobox wahlweise einen Layoutvorschlag oder den Start mit leerem Fotobuch an.
Wir haben wie immer mit dem Layoutvorschlag begonnen, um herausfinden, wie er ausfällt. Das Ergebnis gefällt uns gut: Die Anordnung der Bilder entspricht der Reihenfolge, die wir bei der Fotoauswahl angegeben haben. Schön ist auch, dass sich das Layout entsprechend der Bildformate anpasst. Außerdem wechseln sich Seiten mit nur einem Bild angenehm mit anderen ab, auf denen mehrere Bilder zu sehen sind.
Ergänzend zum automatisch erstellten Layout kann man individuell den Titel seines Werkes festlegen. Auch kann man sich für ein durchgehendes Hintergrund-Design entscheiden, das sich durch das gesamte Buch zieht. Photobox bietet dabei eine Auswahl an verschiedenen Themen wie beispielsweise „Hochzeit“ oder „Reise“ an.
Auch kann man Fotos noch bearbeiten, Texte einfügen oder Format ändern. Das Aussehen und die Bedienung der Software sind dabei ähnlich wie bei anderen Anbietern: Man kann Bild- und Textboxen anlegen und über die Ecken bzw. Ränder in ihrer Größe verändern.
Layout, Hintergründe und Designs
Möchte man die Gesamtgestaltung einer Seite ändern, bietet Photobox eine breite Auswahl an verschiedenen Layoutvorlagen an. Diese sind eher geradlinig und schlicht gehalten. Darüber hinaus unterstützt Photobox die Gestaltung mit kompletten Seitendesigns inklusive Hintergrund und Rahmeneffekten. Bei anderen Anbietern heisst das meist „Thema“ oder „Design“, bei Photobox verstecken sich diese Komplettlayouts jedoch verwirrenderweise im Reiter „Hintergrund“ unter dem Menüpunkt „Vorlagen“:
Expertentipp
"Die Seitendesigns sind ein echter Geheimtipp bei Photobox. Gut versteckt in „Hintergründe“, wo man sie wohl eher nicht erwarten würde, bieten sie sehr ansprechende Komplettgestaltungen, die die Erstellung eine Fotobuches deutlich abkürzen können. "
Wer reine Hintergrundmotive sucht, wählt einfach aus dem Aufklappmenü statt „Vorlagen“ eines der Themen (z.B. Hochzeit). Dabei setzt auf ein tendenziell zurückgenommenes Design mit eher neutralen Farben.
Bildbearbeitung
Um die Bilder bei Photobox zu bearbeiten, muss man das gewüschte Foto anwählen und auf „Foto bearbeiten“ klicken. Dann kann man zum Beispiel rote Augen korrigieren, die Sättigkeit und Helligkeit ändern oder das Bild mit verschiedenen Effekten nachbearbeiten. Die Effekte ähneln sehr stark denen von Instragram und verleihen dem Foto eine besondere Note.
Es ist allerdings nicht möglich, ein Bild wie bei anderen Anbietern individuell zuzuschneiden. Immerhin kann man den Ausschnitt verändern, indem man mit einem Regler weiter in das Bild hinein- oder herauszoomt.
Bilderrahmen, Cliparts und Masken
Masken sind bei Photobox nicht vorhanden. Auch die Rahmen, die angeboten werden, sind eher schlicht und übersichtlich. Dafür bietet Photobox eine große Auswahl an Cliparts an, die thematisch sortiert sind. Originell sind hierbei vor allem die Sprechblasen und Bärte.
Textgestaltung bei Photobox
Bei Photobox kann man Texte entweder individuell mit einer entsprechenden Box einfügen oder man wählt ein Layout mit Textfeld. Man kann die Buchstaben dann in verschiedenen Schriftarten und Farben gestalten. Die Auswahl ist abwechslungsreich, aber nicht riesig.
Vorschau und Kontrolle bei Photobox
Photobox unterstützt die Kunden schon bei der Bucherstellung in punkto Qualitätssicherung: Mithilfe eines Smiley-Symbols wird angezeigt, wie die Qualität des Bildes im Druck sein wird. Darüber hinaus weist ein Warnsymbol den Kunden auf Fotos hin, die nur in schlechterer Qualität gedruckt werden können.
Außerdem gibt es zur Endkontrolle eine Vorschaufunktion, bei der das Fotobuch größer und ohne Werkzeugtabelle angezeigt wird. Vermisst haben wir bei Photobox allerdings die Möglichkeit, in die Layoutansicht hineinzuzoomen, um sich zum Beispiel die Ausrichtung von Bildboxen im Detail anzuschauen.
Alles in allem unterstützt der Anbieter den Kunden gut in der Endkontrolle, da er auch auf fehlende Bild-oder Textboxen hinweist. Allerdings sehen wir kritisch, dass Photobox keine Beschnittränder anzeigt. (Wer es genauer wissen möchte, um was es sich dabei handelt, liest unseren Beitrag über Schlusskorrekturen bei Fotobüchern) Das heißt leider nicht, dass es bei Photobox keinen Beschnitt gibt. Dieser tritt nämlich herstellungstechnisch bedingt immer auf. Wird der Beschnittbereich wie bei anderen Anbietern farbig markiert, kann man sich als Buchgestalter vorsehen und dort keine wichtigen Elemente wie etwa Text platzieren. Diese Sicherheit fehlt bei Photobox.
Bestellvorgang bei Photobox
Bevor das Fotobuch bestellt werden kann, überprüft Photobox zunächst, ob eventuelle Fehler vorhanden sind. Wer die Warnungen bisher ignoriert hat, bekommt nun also noch eine Chance zur Korrektur.
Anschließend läuft der Bestellvorgang ähnlich wie bei anderen Anbietern ab: Man erstellt ein Kundenkonto oder meldet sich an. Photobox zeigt zusätzlich noch verschiedene Coverarten an, die man auf Wunsch und mit entsprechendem Aufpreis ändern kann. Die mag von einigen als „unnötige“ Werbung angesehen werden, für andere hingegen kann es eventuell hilfreich sein – vor allem, da die Vielfalt der Buchtypen auf der Website zu Beginn verwirrend sein kann.
Infomails und Lieferzeit bei Photobox
Eine Bestätigungsemail erhielten wir kurz nach der Bestellung. Nach einer Woche erhielten wir ein Update, dass unser Fotobuch aufgrund erhöhter Nachfrage nur mit einer Verzögerung bearbeitet werden kann. Nach knapp zwei Wochen lag es dann schließlich bei uns im Briefkasten.
Transportsicherheit der Verpackung
Unser Fotobuch lag in einem stabilen Pappumkarton, in dem es zusätzlich noch mit einer Folie fixiert war. Die Folie verhindert das Rutschen im Umschlag und so kam unser Werk unversehrt bei uns an.
Material und Fotoqualität des Photobox-Fotobuches
Auf den ersten Blick wirkt das Photobox-Buch wie ein Echtfotobuch, obwohl es sich um einen Digitaldruck handelt: Es ist relativ dick und hat die versprochene Flachbindung. Die Seiten selbst sind minimal dünner als beim Echtfotobuch, aber das merkt man nur im direkten Vergleich. Das Buch wirkt hochwertig – allerdings ist der Buchblock vorne nicht ganz gerade verklebt. Weil er schwarz ist, fällt das aber nur auf, wenn man ganz genau hinschaut.
Die Farbwiedergabe ist sehr gut. Die Farben sind leuchtend und brillant – erwartungsgemäß beim matten Buch aber nicht so intensiv wie bei Hochglanz. Die Hauttöne sind sehr natürlich und haben einen minimal warmen Ton und werden relativ hell wiedergegeben.
Ein Raster wie es sonst beim Digitaldruck üblich ist, ist interessanterweise selbst unter der Lupe kaum zu erkennen (siehe unseren Makro-Aufnahme, die einen kleinen Ausschnitt der Stirn zeigt). Auch hier also wieder ein Pluspunkt für das Photobox-Buch.
Schwarz-Weiß-Bilder beim Photobox-Fotobuch
Die Grautöne bei unseren Testbüchern sind sehr gut wiedergegeben. Die Hutkrempe in unserem Testbild hebt sich gut von dem dunklen Hintergrund noch sichtbar ab. Das Schwarz ist für eine matte Oberfläche sehr satt.
Textwiedergabe beim Photobox Fotobuch
Die Textwiedergabe unsere Testbücher ist wie beim Digitaldruck üblich gestochen scharf. Selbst die Schrift in 6 Punkt ist noch gut lesbar.
Logo und Barcode beim Photobox-Fotobuch
Photobox druckt auf der letzten Innenseite links einen Barcode ab, der über dem letzten eigenen Bild positioniert wird.
Auf der Rückseite befindet sich ein Logo unten mittig.
Service bei Photobox
Die telefonische Hotline bei Photobox kann man werktags von 9:00 bis 18:00 Uhr und am Wochenende von 10:00 bis 18:00 Uhr erreichen. Neben der Hotline kann man seine Frage auch an einen Photobox-Mitarbeiter im Chat stellen. Vorab kann man in den FAQ’s häufig gestellte Frage nachlesen. In unserem Testkontakt war der Support sehr nett und bemüht, aber hatte Schwierigkeiten komplexere Fragen – wie etwa zu Beschnitträndern – zu beantworten.
Preis-Leistungsverhältnis bei Photobox
Insgesamt bekommt man bei Photobox eine gute Qualität. Uns hat besonders gefallen, dass unser Testbuch wie ein Echtfotobuch wirkt obwohl es sich um einen Digitaldruck handelt. Bei den Preisen liegt Photobox allerdings eher über denen vergleichbarer Markenanbieter – zumindest dann, wenn man den Normalpreis zahlt und nicht eine der zahlreichen Rabattaktionen wahrnimmt, die Photobox seinen Kunden immer wieder anbietet. Unser quadratisches Testbuch haben wir in der Lay-Flat Bindung mit den Maßen 21cm x 21cm bestellt und für die 46 Seiten 51,90 bezahlt.
Im direkten Vergleich: Beim Markenanbieter CEWE zahlt man für ein Echtfotobuch in gleicher Größe 40,75 Euro (allerdings auch für nur 42 Seiten). Ein Digitaldruck kostet dort 32,15 Euro. Beim Discounter Lidl sind sogar nur 27,75 Euro für ein Echtfotobuch zu berappen (allerdings für ein mit 20,5 x 20,5 cm etwas kleineres Buch), beim Digitaldruck sogar nur 21,45 Euro (für 2 Seiten weniger). Zudem ist der Versand bei Photobox mit 5,90 auch deutlich teurer als bei den anderen Anbietern. Bei CEWE sind es 3,99 Euro und bei Lidl zahlt man sogar nur 2,95 Euro für den Versand.