Bei den meisten Fotobuchanbietern kann man sich zwischen einer matten oder glänzenden Oberfläche sowohl für das Cover als auch für die Seiten entscheiden. Aber was ist eigentlich besser?
Die Wahl zwischen verschiedenen Oberflächen geht bei vielen Fotobuch-Dienstleistern mittlerweile so weit, dass man nicht nur bei den Innenseiten zwischen matt und glänzend wählen kann, sondern auch beim Cover. Dabei kann auch kombiniert werden, dass etwa ein Buch mit mattem Cover und glänzenden Innenseiten produziert wird. Allerdings kann in der Regel keine Kombination aus matten und glänzenden Innenseiten gewählt werden, sondern muss man sich für eine Option für den gesamten Buchblock entscheiden.
Was ist aber nun besser – matt oder glänzend? An dieser Frage scheiden sich schnell die Geister. Leicht kann man sie als reine Geschmackssache abtun wie die Entscheidung zwischen Ketchup oder Majo zu Pommes. Damit macht man es sich allerdings etwas zu einfach.
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PRO |
CONTRA |
glänzend |
- Sehr brillanter Eindruck – vor allem bei sonnigen Urlaubsmotiven mit knalligen Farben
- Kanten wirken präziser, Farben leuchtender
- Ist bei Digitaldruck unempfindlicher
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- Oberfläche spiegelt
- Kann zu zarten Motiven zu knallig wirken
- Je nach Ausführung sind Fingerabdrücke sichtbarer
- Meist etwas teurer
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matt |
- Übliche Variante, daher wird sie von den Meisten bei allen Motiven als passend empfunden
- Ohne Aufpreis
- Als Cover sehr edel
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- Wirkung nicht ganz so brillant
- Beim Digitaldruck empfindlicher
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Bildwirkung: Hochglanz schafft Brillanz
Die Oberfläche hat nämlich einen entscheidenden Einfluss auf die Wirkung eines Bildes. Die beliebte Variante „seidenmatt“ etwa weist eine leichte Struktur auf und streut damit das Licht. Die Kanten im Bild wirken dadurch weniger scharf, wodurch es insgesamt weniger brillant erscheint. Bei einer Hochglanz-Veredelung dagegen wirken nicht nur die Kanten präziser, sondern auch die Farben leuchtender. Die Kontraste sind etwas höher und dadurch entsteht insgesamt ein sehr brillanter Eindruck. Allerdings entsteht je nach Lichteinfall auch eine leichte bis starke Spiegelung, die Teile des Bildes überlagert.
Dazu kommt, dass man als Betrachter die Bildoberfläche instinktiv mit der realen Oberfläche des Abgebildeten in Bezug setzt. Ein Urlaubsbild von einem strahlenden Sonnentag oder eines von einem Luxusauto mit Schmucklackierung wirkt deshalb in Hochglanz „echter“ als eines in seidenmatt. Umgekehrt kann Hochglanz die Wirkung zarter Objekte deutlich stören. Auch sollte man bedenken, dass Schwarz bei matten Oberflächen eher weniger intensiv wirkt als bei glänzenden.
Die erste Frage bei der Wahl der Oberfläche sollte also sein, ob sie zum gewählten Motiv passt und dessen Wirkung positiv unterstreicht oder sie eher konterkariert.
Handhabung: Fleckempfindlichkeit und Stabilität
Der Bildeindruck ist jedoch leider nicht der einzige zu bedenke Aspekt bei der Oberflächenwahl. Ein zweiter wichtiger ist die Handhabung. Von Abzügen sind wir gewohnt, dass auf Hochglanz sofort Fingerabdrücke zu sehen sind. Das gilt im Prinzip für Fotobücher auch. Allerdings sind in der Oberflächenbehandlung im Lauf der Jahre deutliche Fortschritte erzielt worden. Einige Hersteller wir FUJIDirekt haben mittlerweile hochglänzende Oberflächen im Programm, die Fingerabdrücke deutlich weniger annehmen.
Auch muss man differenzieren zwischen Echtfotopapier und Digitaldruck. Beim Echtfotobuch wird wie beim Abzug ein Spezialpapier verwendet, in das die Farbchemie samt Oberfläche schon eingebettet ist. Beim Digitaldruck dagegen werden die Farben erst im Druckprozess aufgebracht. Eine hochglänzende Oberfläche entsteht durch eine nachträgliche Versiegelung des Papiers. In den meisten Fällen wird dazu eine Art sehr dünne Folie auf das Papier aufgebracht, seltener ein Lack. Wie von Folie und Lack gewohnt, machen sie das Papier unempfindlicher und reissfester. Auch schützen sie es im gewissen Maß vor dem Eindringen von Wasser. Beim Digitaldruck ist es also in der Tat so, dass Hochglanz-Oberflächen eher weniger empfindlich sind und eher Langlebigkeit garantieren als matte. Allerdings drückt sich der gesteigerte Aufwand bei der Herstellung in der Regel auch im Preis aus: Vor allem beim Digitaldruck ist Hochglanz bei fast allen Anbietern teurer als eine matte Variante. Beim Echtfotobuch ist das Papier generell übrigens sowohl in Matt als auch in glänzend deutlich reißfester als beim Digitaldruck.
Ein Spezialfall ist das Cover: Dieses wird sowieso etwas anders produziert als die Innenseiten. Es besteht auch bei Echtfotobüchern in der Regel aus Pappe mit aufgezogenem Digitaldruck. Hochglanz ist dabei die Regel, weil der Buchumschlag am stärksten strapaziert wird und daher besonders robust sein muss. Gerade weil man Hochglanz so häufig sieht, wirkt dort mittlerweile ein matter Umschlag edler. Einige wenige Hersteller wie Saal Digital produzieren diesen mit einer sogenannten „Soft Touch“-Oberfläche. Auch dabei wird eine Laminierung auf den eigentlichen Umschlagdruck aufgebracht. Sie ist tendenziell etwas empfindlicher als die übliche Hochglanz-Laminierung. Auch entstehen vor allem bei dunklen Motiven gut sichtbare Knicke am Übergang zwischen der Buchvorderseite und dem Buchrücken. Sie ist also eher nur für helle Motive geeignet. Eine Variante bietet CEWE mit dem Fotobuch Premium-matt. Das wirkt auch bei dunklen Motiven edel. Ergänzend ist generell eine Schutzbox zu empfehlen, wie sie einige Anbieter wie Saal Digital, Foto Premio und CEWE optional mitliefern (siehe dazu unsere News (http://www.fotobuchberater.de/news/383/geschenkbox-fuers-fotobuch-von-saal-digital.html ).