Ein Fotobuch an andere weiterzugeben oder ein Backup zu machen, scheint trivial: Abspeichern und per Mail schicken. Aber wer es mal so ausprobiert hat, wird feststellen, dass das bei vielen Anbietern so nicht funktioniert. Unsere Redakteurin Petra Vogt gibt Ihnen Praxistipps, wie Speichern und Teilen sicher gelingen.
Wer sein Fotobuch vor der Bestellung mal eben noch jemand anderem zeigen möchte, hat es bei den meisten Druckdienstleistern nicht leicht. Das beginnt bei einigen schon damit, dass gar nicht auffindbar ist, wo die Layoutdatei überhaupt liegt und geht damit weiter, dass beim Versand dieser die Bilder beim Empfänger nicht mit angezeigt werden.
Damit solche Probleme nicht vorkommen, hier zunächst etwas Hintergrundwissen über die Dateiablage in Fotobuchprogrammen und ein paar Tipps zum sicheren Speichern:
Fotobuch sicher speichern
In der Regel besteht ein Fotobuch-Projekt aus einer Layout-Datei und den zugehörigen Fotos. Bei den wenigsten Anbietern wird alles in einer einzigen großen Datei abgelegt, sondern oft jeweils einzeln wie in folgendem Screenshot von Fotokasten zu sehen:
Die Layoutdatei (im Screenshot markiert und mit der Endung .pbf) enthält dann oft nur Verweise zu den Bildern. Vereinfacht ausgedrückt sieht das in etwa so aus „Linke Seite formatfüllend C:Users/IHRNAME/Bilder/bild1.jpg“. Speichert man nur diese Layoutdatei wird jemand anderes (und man selbst bei einem Backup) nur wenig damit anfangen können, weil die Bilder fehlen. Man sollte diese also immer mit dem Fotobuch abspeichern und weitergeben. Allerdings funktioniert auch dann das Teilen nicht immer zuverlässig, da einige Fotobuchprogramme feste Pfade zu den Bildern notiert haben und diese dann in einer anderen Ordnerstruktur nicht mehr finden. Lagen die Fotos auf Ihrem Computer zum Beispiel noch unter C: Users/IHRNAME/Bilder/bild1.jpg, wird sie bei Ihrer Freundin bestenfalls C: Users/NAMENDERFREUNDIN/Bilder/bild1.jpg sein. Notfalls muss man die Bilder dann neu ins Buchlayout hineinziehen.
Um solche Probleme zu vermeiden, legen einige Fotobuchprogramme die Buchprojekte gleich in einer Gesamtdatei ab. Bei anderen wie Blurb kann man über eine spezielle Export/Import-Funktion ebenfalls das Zusammenpacken in eine Datei erreichen. Das macht das Teilen leicht.
Allerdings stellt sich die Frage, wo ein Fotobuch-Programm die Projektdateien denn überhaupt ablegt? Bei vielen wie CEWE und Pixum hat man zum Glück die Wahl und kann einen beliebigen Speicherort bestimmen. Damit kann ein Buch leicht auch auf einer Backup-Festplatte abgelegt werden.
Bei einigen anderen wie Blurb ist jedoch der Speicherort fest vorgegeben – manchmal im Nutzerverzeichnis wie bei Albelli, manchmal wie bei myphotobook und Saal Digital sogar tief im Systemverzeichnis versteckt. Möchte man sein Buchprojekt sichern oder mit jemand anderem teilen, muss man den Speicherort beim Support des jeweiligen Herstellers erfragen.
Übrigens lohnt es sich, beim Speichern genauer hinzuschauen: Bei Albelli etwa ist ein kleiner Link im Speicherdialog versteckt, über den sich dann doch ein individueller Ort festlegen lässt:
Expertentipp
" Übrigens: Einige Fotobuchprogramme wie etwa das von
Fotokasten und
Lidl speichern automatisch alle paar Minuten das Buchlayout ab. Das ist sehr sinnvoll, denn es kann schon mal vorkommen, dass das Programm oder sogar der ganze Computer abstürzt. Das Speicherintervall kann man übrigens sogar selbst beeinflussen. Ein kurzer Zeitraum ist sinnvoll, wenn der Rechner so schnell ist, dass das Speichern nicht stört.
"
Fotobuch teilen
Wer sein Buchprojekt abgelegt hat, muss es zum Teilen noch an den anderen weitergeben. Da die Buchprojekt-Dateien leicht mehrere hundert Megabyte groß sein können, funktioniert dafür eine E-Mail nicht. Wer keinen USB-Stick oder CD/DVD versenden möchte, kann auch Web-Speicherdienste wie WeTransfer nutzen.
Diese stellen kostenlos bis zu einer gewissen Dateigröße temporären Speicherplatz für große Dateien zur Verfügung. Alternativ bieten sich Dienste wie Dropbox an, wo der Speicherplatz gleich dauerhaft bereitsteht.
Expertentipp
" Benennen Sie Austauschorder in der Dropbox so, dass sie sowohl für Sie selbst als auch für den anderen eindeutig identifizierbar sind. Viele nutzen solche Dienste nämlich zum Austausch mit gleich mehreren und da kann es sehr verwirrend sein, wenn ein Ordner einfach nur IHRNAME ( in meinem Fall etwa „Petra“) heißt. Besser ist, Ihren vollen Namen und den des anderen zu nutzen – dann ist auf beiden Seiten klar, wer hier gerade mit wem austauscht. "
Leichter teilen: Alternative Möglichkeiten
Wer von vorneherein schon weiß, dass er ein Fotobuch mit mehreren erstellt, für den ist zu überlegen, ob er nicht gleich einen Fotobuch-Dienstleister mit Online-Bucherstellung wählt. Dort sind zwar die wenigsten auf gemeinschaftliches Arbeiten ausgelegt, aber zumindest kann man sehr einfach die Zugangsdaten weitergeben, so dass der andere sich selbst einloggen und das Projekt anschauen oder sogar daran arbeiten kann. Man sollte sich jedoch absprechen, dass es nicht gerade gleichzeitig passiert.
Geht es nur um eine Vorschau des Buches, besteht bei einigen wie Blurb auch die Möglichkeit, ein Buch hochzuladen und die digitale Ausgabe auch schon vor der Bestellung des Werkes als Link zu versenden. Die digitale Version ist dann zwar nur 30 Tage dort verfügbar, aber das reicht zur Layoutabstimmung ja in der Regel locker aus.