Haltbarkeit von Fotobüchern


Haltbarkeit von Fotobüchern

Ein Fotobuch soll meist Erinnerungen konservieren. Damit es auch in 10 Jahren noch Freude macht, muss es nicht nur schön gestaltet, sondern auch solide hergestellt sein. Wir zeigen, worauf Sie selbst bei der Anbieter- und Buchauswahl achten können und wann Sie notfalls reklamieren können. Auch geben wir Tipps für eine bessere Haltbarkeit Ihrer Werke.

Wer mit viel Liebe und noch mehr Zeit ein tolles Fotobuch gestaltet und dafür nicht wenig bezahlt hat, möchte nicht, dass es schon nach kurzer Zeit aus dem Leim geht. Dafür ist vor allem der Hersteller verantwortlich, aber man kann auch selbst sehr viel für ein längeres Leben des Buches tun.

Grundstein: Richtiger Buchtyp

Den Grundstein für ein langlebiges Werk legen Sie schon mit der Auswahl des Buchtypes und der Ausstattung. Ein Werk, das durch viele Hände gehen soll, behält mit einem Hardcover-Umschlag deutlich länger seine Form als mit einem knickanfälligen Softcover. Tendenziell unempfindlicher ist ein Hochglanz-Cover im Vergleich zu den modernen matten (manchmal auch „Softtouch“ genannte) Ausführungen. Auch eine solide Bindung ist deutlich stabiler als etwa eine Heftung.

Die Bindung ist die potenzielle Schwachstelle Nummer Eins beim Fotobuch. Beginnt sie zu schwächeln, reissen Seiten aus und das ganze Werk fällt früher oder später auseinander.

Traditionell als am stabilsten gilt die Fadenbindung. Sie wird allerdings im Fotobuch-Markt kaum angeboten und die, die erhältlich sind, sind nach unseren Testerfahrungen auch nicht solider als die verbreitetere Klebebindung. Bei der Klebebindung macht der verwendete Kleber den Unterschied. Als solide gilt die genannte PUR-Bindung. Hersteller, die ihn verwenden, geben dies meist auf ihrer Website als Qualitätsmerkmal an. Potenziell besonders anfällig für Schäden ist eine Ringbindung. Hier kommt es darauf an, dass der Hersteller ein solides Deckblatt verwendet. Ideal ist dafür Plastik, da es nicht so leicht ausreißt wie Pappe.

Haltbarkeit - Fotobücher

Achten Sie darauf schon bei der Anbieterauswahl. Einige Hersteller sind sich ihres Produktionsprozesses so sicher, dass sie eine Garantie auf die Herstellungsqualität gewähren. Fotobuchprofi etwa gibt 500 Jahre Garantie gegen herausfallende Seiten, fotobuch.de eine über 25 Jahre auf die Bindung.

Ein weitere potenzielle Schwachstelle aller Bücher sind die Ecken. Sie knicken leicht um und bekommen dadurch hässliche Knickspuren. Abhilfe dagegen schaffen – neben einem pfleglichen Umgang – Buchecken.

Fotobücher-Haltbarkeit

Haltbarkeit bei Fotobüchern

Sie sind nur bei sehr wenigen Anbietern wie Photographerbook optional erhältlich. Allerdings können Sie auch leicht selbst nachträglich angebracht werden. Man kann sie beim Buchbinder oder im Internet bestellen.

Um das empfindliche Buch zu schützen, bieten einige wenige Fotobuchservices auch Schutzumschläge. Dass sie wirklich funktionieren, zeigt unsere Abbildung – während der Schutzumschlag über die Jahre ziemlich gelitten hat, ist das Buch darunter unversehrt:

Haltbarkeit beim Fotobuch

Haltbarkeit der Seiten je nach Druckverfahren

Neben der äußeren Form wünschen sich Buchbesteller vor allem auch lange farbstabile Fotos im Werk. Dafür spielt das verwendete Druck- bzw. Ausbelichtungsverfahren eine Rolle. Die zwei derzeit am häufigsten verwendeten sind der digitale Offset-Druck und die chemische Ausbelichtung auf Fotopapier (siehe für Hintergründe dazu unseren Beitrag zum Thema Druckverfahren für Fotobücher).

Die chemische Ausbelichtung wird (in Grundzügen) seit mittlerweile über 175 Jahren verwendet, so dass hier Erfahrungswerte über die Haltbarkeit bestehen. Auch wenn Farbfotos noch nicht so lange auf dem Markt sind, geht man heute von einer Haltbarkeit von 100 bis 200 Jahren aus. Der digitale Offset-Druck dagegen ist gerade mal gut 20 Jahre auf dem Markt, so dass man hier nur Hochrechnungen aus Laborversuchen hat. Dennoch soll der Digitaldruck nur leichte Nachteile in der Alterungsbeständigkeit haben. Als sehr haltbar gelten ansonsten sogenannte FineArt-Drucke mit Pigmenttinten. Sie sollen – je nach verwendetem Papier – über 100 Jahre halten.

Ausnahme: Mangelhaft gelieferte Bücher

Selbst wer einen soliden Buchtyp ausgewählt hat, bekommt nicht immer auch ein gut verarbeitetes Buch zurück. Wie bei jeder Produktion kann es auch im Fotobuch-Bereich zu Qualitätsschwankungen und daraus resultierenden Mängeln kommen – unseren Testerfahrungen nach jedoch sehr selten. Prüfen Sie ein Buch deshalb nach Erhalt sorgfältig auf Mängel und reklamieren es beim Auftreten solcher. Die Hersteller produzieren in der Regel anstandslos neu. Dies gilt auch, wenn ein Werk schon nach kurzer Zeit zum Beispiel an der Bindung auseinander fällt (siehe Abbildung).

Fotobuch Fehler

Voraussetzung ist jedoch ein pfleglicher Umgang.

Pfleglicher Umgang ist Pflicht

Wer möchte, dass sein Meisterwerk auch noch den eigenen (Ur)enkeln in voller Schönheit zur Verfügung steht, der sollte es pfleglich behandeln. Das beginnt mit der Lagerung: Ein Fotobuch sollte idealerweise geschlossen aufbewahrt werden, damit die Seiten nicht mit UV-Strahlen in Berührung kommen, die zum Ausbleichen führen können. Bei der Lage ist zu beachten, dass das Buch im 90-Grad-Winkel und nicht schräg steht, da dies auf Dauer zum Verziehen der Bindung führt (siehe Abbildung).

verzogene Bindung

Beim Betrachten sollte das Buch nie an den Seiten nach oben gezogen werden (das tun nur wir hier in der Testredaktion, um die Solidität der Bindung zu überprüfen). Selbstverständlich sollte ein Buch (außer eines mit Ringbindung) auch nie nach außen umgeklappt werden. Das führt zu unschönen Knicken in der Bindung und ruiniert sie auf Dauer, so dass Seiten herausfallen.

Wer all dies beherzigt, wird lange Freude an seinen eigenen Werken haben und kann sich Hoffnungen mache, dass auch die eigenen (Ur)enkel sie noch genießen können.

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