Seine Fotobücher so zu gestalten, dass sie auf den ersten Blick hochwertig und professionell aussehen, ist gar nicht so einfach. Fotobuchexpertin Petra Vogt hat deshalb für uns ein paar Grundregeln für ein gutes Fotobuch-Design aufgeschrieben.
Ist es Ihnen auch schon mal so gegangen, dass Sie das Gefühl hatten, eine fertig gestaltete Seite sei irgendwie nicht richtig gut? Irgendwie wirkte sie nicht so schick und professionell wie Sie sich das wünschen? Das geht vielen Fotobuch-Erstellern so. Dabei gibt es einige wenige Grundregeln, deren Anwendung ganz einfach ist und die Ihnen zu einem deutlich hochwertiger aussehenden Fotobuch verhelfen.
Grundregel: Einheitlichkeit
Ein Werk, das wie aus einem Guss wirkt, wirkt sofort hochwertiger. Damit dieser Eindruck entsteht, sollten Sie Fotos, Schrift und Hintergründe möglichst gleichartig halten. Die einheitliche Gestaltung beginnt bei der Anordnung der Aufnahmen. Ideal ist, einige wenige Layouts zu verwenden und nicht zu stark von Seite zu Seite variieren. Hier ein Beispiel, wo die Farbe für Abwechslung sorgt, aber der Layoutstil gleich bleibt:
Beherzigen Sie diese Regel nicht, wirkt ein Buch sehr leicht chaotisch und durcheinander. Dies gilt auch für schräg gestellte Fotos. Setzen Sie sie - wenn überhaupt - nur für wenige Akzente ein und nicht auf jeder Seite.
Neben dem Layout der Seite sollte auch der Text einheitlich aussehen. Es gilt, dass maximal zwei Schriftarten im ganzen Buch verwendet werden sollten. Ideal ist, wenn auch die Schriftgrößen über die Seiten hinweg nicht zu stark abweichen. Ist eine Überschrift etwa auf der ersten Seite mit 20 Punkt angelegt, dann sollte sie auch auf den folgenden so formatiert werden. Einige Fotobuch-Programme unterstützen dies durch Formatvorlagen (zum Teil auch „Schriftstile“ genannt). Bei manchen können sogar alle Texte auf eine einheitliche Schriftart gebracht werden.
Auch bei Seitenhintergründen sollte man für einen hochwertigen Eindruck eher Zurückhaltung üben. Sie sollten nicht zu bunt und nicht zu abwechslungsreich sein. Vor allem, wenn Fotos im Hintergrund verwendet werden, wirkt eine Seite schnell überladen. In den meisten Fällen beschränkt man sich besser auf eine dezente Farbe und behält diese im ganzen Buch bei. Andere Farben können verwendet werden, um neue Kapitel zu signalisieren. Dabei sollte aber darauf geachtet werden, dass die Hintergründe zu den auf den Seiten präsentierten Aufnahmen passen.
Regel 2: Weniger ist mehr
Zu viele Aufnahmen auf einer Seite stehlen sich in der Regel gegenseitig die Show. Es ist besser, sich nur auf die besten und relevantesten zu beschränken. Bei zu vielen Bildern wissen Betrachter gar nicht, wo sie hinschauen sollen und meist entsteht eher Verwirrung als ein guter Eindruck. Auch zu viel Text wird in der Regel nicht gelesen. Allenfalls bei Werken wie ein Reisetagebuch, die vor allem der eigenen Erinnerung dienen, ist eine Ausnahme sinnvoll. In jedem Fall sollten nicht zu viel Text und Bilder auf einer Seite zusammengequetscht werden.
Je großzügiger Sie mit „Weißraum“ umgehen, desto hochwertiger und professioneller wirkt das Buch.
Mit „Weißraum“ ist der Seitenbereich gemeint, auf dem weder Text noch Bild zu sehen sind (und der nicht zwingend weiß sein muss).
Wichtig ist auch Weißraum am Seitenrand. In der Herstellung kann durch die industrielle Produktion ein Beschnitt von ein bis drei Millimetern erfolgen. Schon alleine aus dem Grund sollten wichtige Bildbereiche und auch Text nie ganz nah am Seitenrand platziert werden.
Text sollte auch nicht mit zu umfangreicher Zeilenlänge gesetzt werden. Sonst macht das Lesen viel Mühe, weil die Augen sich immer wieder neu orientieren müssen. Man sagt, dass 10 bis 12 Wörter im Schnitt ein gutes Maß sind. Man kann auch die Breite von Zeitungs-/Zeitschriftenspalten als Orientierung verwenden.
Regel 3: Auf gutes Zusammenspiel achten
Ist das Grundlayout erstellt, muss es mit den Aufnahmen gefüllt werden. Dabei sollte das Zusammenspiel beachtet werden. Sind Personen auf den Aufnahmen zu sehen, sollte der Blick eher in die Buchmitte ausgerichtet sein als nach außen, denn der Betrachter folgt instinktiv dem Blick des Abgebildeten und würde dann aus dem Buch gelenkt. Auch sollten mehrere Aufnahmen mit Personen eher auf einander schauen als mit dem Rücken zueinander positioniert werden. Selbst wenn es sich um von einander unabhängige Fotos handelt, stellt der Betrachter instinktiv den Bezug über eine ganze Doppelseite hinweg an.
Sind Personen dort mit dem Rücken zueinander positioniert, wirkt das eher dissonant und als lägen sie im Streit. Harmonischer wirkt, wenn sie in die jeweils gegenseitige Richtung schauen. Das gilt selbst für Statuen wie im folgenden Beispiel:
Wer Regeln kennt, kann Regeln brechen
Natürlich sind das alles nur bewährte Grundregeln und keine ehernen Gesetze. Es gilt wie immer: Wer Regeln kennt, kann sie auch (bewusst) brechen, um Effekte zu erzielen.
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