Ein schönes Fotobuch zu erstellen kann viel Zeit verschlingen - muss es aber nicht. Unsere Fotobuch-Expertin Petra Vogt hat Tipps für Sie zusammengetragen, wie Sie schneller zum Ziel kommen.
Viele Fotobücher entstehen gar nicht erst, weil vermeintlich keine Zeit ist, sie zu erstellen. Dabei kann man ein Werk in weniger als einer Stunde gestalten - wenn man geschickt vorgeht. Hier 10 Tipps, wie Sie Zeit sparen beim Erstellen:
1) Bilder vorsortieren
Eine wichtiger Zeitsparer ist es, die Fotos schon vor der eigentlichen Bucherstellung durchzuschauen und zu sortieren. Am besten verwenden Sie dazu Bewertungssterne und - je nach Umfang des Projekts auch Stichworte bzw. Tags. Sterne können Sie schon im Betriebssystem vergeben. Bequemer ist es aber in speziellen Programmen. Mittlerweile liefern sogar einige große Fotobuch-Druckdienstleister wie CEWE und FUJIFILM kostenlose Zusatzprogramme zu ihrer Fotobuchbuch-Software, die dies beherrschen. Bei CEWE ist dies die „CEWE Fotoschau“. Dort können Sie am Fuß der Seite Bewertungssterne vergeben:
Ähnliches geht auch bei FUJIFILM. Bei der Bucherstellung können die Bilder dann nach ihrer Bewertung gefiltert werden. So geht es deutlich schneller, die besten Aufnahmen fürs Buch herauszusuchen und zu entscheiden, welche es wert sind, einen prominenten Platz einzunehmen.
2) Buch planen
Auch wenn es auf den ersten Blick paradox erscheint, spart es auf die gesamte Erstellung gesehen enorm Zeit, wenn Sie schon bevor Sie überhaupt die Software öffnen, ein bisschen Zeit investieren und die wichtigsten Eckdaten für Ihr Buch überlegen. Wie viele Fotos haben Sie für das Werk in etwa zu Verfügung? Nach der Vorsortierung können Sie das einschätzen. Welchen Preisrahmen haben Sie sich gesetzt? Welche Ausstattung soll Ihr Werk haben? Wünschen Sie sich etwa einen Leineneinband oder den Druck auf Echtfotopapier? Antworten auf all diese Fragen überlegen Sie sich am besten vor der eigentlich Bucherstellung, da Sie dann zielgerichtet den für Ihr Projekt am besten geeigneten Anbieter finden können. Nutzen Sie dazu doch auch unsere Fotobuch Expertensuche. Bei einigen Druckdienstleistern ist es nicht möglich, das Format oder den Buchtyp später noch zu ändern, so dass Sie erheblich mehr Zeit in Ihr Buchprojekt stecken müssen, wenn Sie Ihre Pläne später ändern.
3) Assistenten für einen schnellen Start einsetzen
Die meisten Fotobuch-Programme bieten Ihnen die Wahl zwischen der komplett eigenständigen Gestaltung oder einer durch einen Assistenten unterstützen. CEWE bezeichnet dies als einen „Vorschlag erstellen lassen“:
Der Assistent spart nicht nur Einsteigern enorm Zeit, weil er Schritt für Schritt durch die wichtigsten Erstellungsaspekte vom Titelbild bis zur Anzahl der Bilder pro Seite begleitet. Auch Fortgeschrittene gelangen mit dem Assistenten schneller zum Buch, wenn sie ihn nutzen, um zunächst einen ersten Entwurf zu erstellen. Fast immer sind dabei einige Seiten gut gelungen. Diese müssen Sie schon nicht mehr selbst erstellen und haben so Zeit gespart.
4) Layoutvorlagen nutzen
Bei der Gestaltung bieten die Fotobuch-Programme aber nicht nur Unterstützung auf Buch-Ebene, sondern helfen auch mit Layout-Vorlagen auf Seiten-Ebene. Fast alle Druckdienstleister bieten Ihnen eine breite Auswahl an Gestaltungsvarianten, die in der Regel nach Anzahl der zu zeigenden Fotos sortiert sind. Photo Dose löst dies besonders schön mit kleinen Vorschauen auf die neue Seitengestaltung mit den eigenen Aufnahmen:
Die Layoutvorlagen sind einfach anzuwenden. Bei den meisten Programmen zieht man sie mit gedrückter Maustaste auf die Seiten, bei machen auch per Doppelklick. Selbst für Fortgeschrittene sind Layoutvorlagen ein enormer Zeitsparer, da sie erheblich schneller auf eine Seite angewendet sind als man es mit manuellem Anlegen erreichen könnte. Selbst wenn Sie eine Gestaltung abwandeln wollen, beginnen Sie am besten erst mit einer halbwegs passenden Vorlage und modifizieren diese statt komplett bei Null anzufangen.
5) Auto-Layout bei Änderungen aktivieren
Wer beim Durchschauen der automatisch gestalteten Seiten Fotos wegnimmt, kann bei einigen Anbietern wie etwa FUJI.direkt oder PhotoDose mit einer „Auto-Layout“-Funktion Zeit sparen:
Ist diese aktiviert, wird automatisch eine neue Layoutvorlage für die übrig bleibende Bildanzahl ausgewählt. So bleibt keine hässliche Lücke beim gelöschten Bild und Sie müssen nicht selbst mühsam eine passende neue Vorlage suchen.
6) Eigene Vorlagen speichern und anwenden
Vor allem fortgeschrittene Fotobuch-Gestalter haben oft eigene Wünsche beim Layout. Verwenden Sie bestimmte Anordnungen häufiger, empfiehlt es sich, diese als eigene Vorlage abzulegen. Bei einigen Anbietern ist dies ganz einfach möglich. Manchmal ist die Option allerdings wie im folgenden Beispiel von FotoQuelle etwas versteckt:
Schauen Sie am besten in der Anleitung Ihres Wunschanbieters oder fragen beim Support nach.
7) Einheitliches Layout mit einem Mausklick
Wer ein Werk mit einheitlicher Gestaltung plant, muss die Vorlagen nicht auf jede Seite einzeln anwenden, sondern kann sie bei den meisten Programmen auch direkt für alle festlegen. Oft versteckt sich die Option wie im folgenden Beispiel von Photo Dose hinter einem Rechtsmausklick auf die jeweilige Vorlage:
Mit Wahl von „Für alle Seiten übernehmen“ haben Sie Ihr Buch in kürzester Zeit einheitlich gestaltet. Selbst wenn Ihnen das etwas zu eintönig ist, geht es dann immer noch schneller für einzelne Doppelseiten ein anderes Layout manuell zuzuweisen als dies beim ganzen Buch zu tun.
8) Einheitliche Hintergründe im gesamten Buch
Auch eine einheitliche Hintergrundgestaltung beschleunigt die Erstellung Ihres Werkes deutlich. Sie hat außerdem den Vorteil, dass das Buch etwas „klassischer“ und professioneller wirkt als eines mit zahlreichen verschiedenen Hintergründen. Um Ihren Wunschhintergrund zügig auf alle Seiten anzuwenden, bieten die meisten Programme eine entsprechende Funktion. Oft ist sie wie im folgenden Beispiel von Photo Dose hinter einem Rechtsmausklick auf den entsprechenden Hintergrund versteckt:
Bei manchen Anbietern wie CEWE finden sich auch kleine Buttons mit einer entsprechenden Option am Fuß der Auswahlleiste für die Hintergründe.
9) Text einheitlich gestalten
Bei so viel Einheitlichkeit darf auch der Text nicht fehlen. Leider gibt es da bei weitem nicht bei allen Fotobuchprogrammen eine Option, den Text einheitlich zu formatieren. Und selbst wenn, ist sie wie bei CEWE oft gut versteckt. Dort finden Sie die Option nämlich unter den weiteren Einstellungen für den Text:
Dort gibt es die Möglichkeit alle Texte im Buch mit den gleichen Einstellungen setzen zu lassen. Das bringt Sie nicht nur schneller zum Ziel, sondern gewährleistet auch ein einheitliches und damit professionelles Aussehen.
Noch eleganter geht dies, wenn das Fotobuchprogramm nicht nur einen Schriftstil fürs gesamte Buch anbietet, sondern eine Differenzierung nach Fließtext, Überschriften und weiteren Texten erlaubt. Dies ist zum Beispiel bei Foto Quelle, Blurb und Fotobuch.de der Fall. Ähnlich wie mit Formatvorlagen in Word (die Sie vielleicht schon kennen) lassen sich damit verschiedene Größen und Schriftarten für die verschiedenen Texttypen einrichten. Achten Sie allerdings darauf, den Schriftstil allen Textboxen auch zuzuweisen.
10) Seitenzahlen weglassen oder automatisch zufügen
Das manuelle Zufügen von Seitenzahlen kann sehr viel Zeit verschlingen. Überlegen Sie, ob Seitenzahlen bei Ihrem Projekt wirklich einen Mehrwert bieten. Ist das der Fall – wie etwa, wenn Sie mehrere Stationen einer Reise in separaten Kapiteln präsentieren – dann sollten Sie eine Software nutzen, die Seitenzahlen automatisch anlegen kann. Dies ist zum Beispiel bei CEWE, Fotobuch.de und FUJI.direkt der Fall. Nicht selten ist die Option allerdings irgendwo recht klein versteckt wie im folgenden Beispiel bei Photo Dose (wo sie in den Optionen zu finden ist):
Wenn Sie auch nur einen Teil der Tipps umsetzen, werden Sie Ihr Buch deutlich schneller gestalten. Aber der wichtigste Tipp ist: Legen Sie einfach los! Und haben Sie Spaß dabei. Dann macht es auch nichts, wenn Sie doch ein bisschen länger brauchen.
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