Fotobuch selber ausdrucken - An was Sie denken sollten


Fotobuch selber ausdrucken - An was Sie denken sollten

Wer einen guten Drucker hat, kann auf die Idee kommen, Fotobücher selbst auszugeben. Das geht schneller als tagelang auf einen Druck-Dienstleister zu warten. Aber ist es auch besser und preisgünstiger? Erfahren Sie in diesem Beitrag mehr über die Vor- und Nachteile. Wir haben auch Tipps zum Selbstdruck für Sie.

Fazit für Eilige: Ein Fotobuch selbst auszudrucken gibt größtmögliche gestalterische Freiheit. Allerdings ist es in der Regel teurer als ein beim Druckdienstleister Geordertes. Zudem erfordert es hohen Sachverstand professionelle Ergebnisse zu erzielen.

Wer Bilder auf dem eigenen Drucker ausgibt, kommt früher oder später auf die Idee, seine Fotobücher ebenfalls selbst herzustellen. Der große Vorteil ist, dass dies schneller geht als der Druck durch einen Dienstleister, bei dem in der Regel mehrere Tage Produktion sowie zusätzliche Zeit für die Zustellung anfallen. Auch bietet die Eigenproduktion potenziell größeren gestalterischen Freiraum. Man kann das Papier ebenso frei wählen wie das Lieblingsmaterial für den Umschlag. Selbst ausgefallene Wünsche wie etwa ein Einband mit Fell oder mit Prägung werden so möglich.

Fotobuch selber drucken Einband

Damit die Qualität vergleichbar der eines bei einem Druckdienstleister georderten Werk wird, ist jedoch einiges an Aufwand und Material nötig. Dies beginnt schon mit der Software zur Bucherstellung. Wer gewohnt ist, sich ein kostenloses Programm vom Druckdienstleister herunterzuladen, muss umdenken. Deren Programme sind nämlich nur für den Druck beim jeweiligen Hersteller ausgelegt. Selbst wenn sie PDFs ausgeben können, sind diese in nicht druckfähiger Auflösung.

Man kann stattdessen jedes andere Programm einsetzen, das Bilder verarbeiten kann und mit dem jeweiligen Drucker zusammenarbeitet. Allerdings empfiehlt sich die Nutzung einer speziellen (Fotobuch)Layout-Sofware wie etwa InDesign oder das kostenlose Scribus. (Lesen Sie für weitere Infos unseren Beitrag "Fotobucherstellung mit anderen Programmen") Damit kann man hochwertige Ergebnisse erzielen, allerdings ist die Einarbeitung zeitaufwendig.

Weiterhin ist ein hochwertiger Drucker Pflicht. Ein typischer preisgünstiger Tintenstrahl-Drucker wie man ihn typischerweise zu Hause oder im Büro hat liefert keine den professionellen Druckmaschinen vergleichbare Qualität. Profi-Drucker ab etwa 500 bis 800 Euro dagegen bieten eine gute Qualität. Sie verfügen im Gegensatz zu den üblichen Tintenstrahl-Druckern über 8 bis 10 Farben.Selberdrucken_Stylus_Photo_R2880_inks_1_3.jpg

Damit der Drucker seine Stärken ausspielen kann, ist ein entsprechendes hochwertiges Druckerpapier wichtig. Für ein Fotobuch muss es eine deutlich höhere Papierdicke (der Fachbegriff lautet "Grammatur") als typisches Kopier- bzw. Druckerpapier aufweisen. Auch ist die Oberfläche entscheidend für den professionellen Eindruck. Von Herstellern wie Hahnemühle, Tecco oder Ilford wird mittlerweile eine große Vielfalt an speziellen Papieren angeboten. Sie finden sie unter dem Begriff "FineArt Fotoapapier". Am besten schauen Sie sich Muster beim Händler an, um einen Eindruck der verschiedenen Qualitäten zu bekommen.

Um die Farbwidergabe für das jeweilige Papier zu optimieren sind einige Probedrucke und die Einarbeitung ins Thema Farbmanagement sehr sinnvoll. Achten Sie außerdem beim Druck darauf, die Seiten trocknen zu lassen, bevor Sie das nächste Blatt einlegen, weil es sonst auf dem vorherigen Ausdruck zu Flecken kommen kann.

Ein Stapel ausgedruckter Bilder ist jedoch noch kein Fotobuch. Die Bögen benötigen noch einen Umschlag sowie eine stabile Bindung. Bei einem kleinen Heft kann man notfalls noch etwas dickeres Papier und Heftklammern verwenden, bei umfangreichen Büchern funktioniert das nicht mehr. Da benötigt man einen stabilen Karton für den Umschlag und Techniken aus der Buchbindekunst zum Zusammenhalt der Seiten. Wer eine Buchbindewerkstatt in der Nähe hat, sollte schauen, ob dort Kurse angeboten werden. Darin lernt man die Buchherstellung von der Pike auf. Wer sich Fertigkeiten gerne selbst beibringt, findet auch im Internet zahlreiche Anleitungen. Das Buchbinden macht viel Spaß, kostet allerdings auch viel Zeit und benötigt spezielle Werkzeuge.

Deutlich praktischer und einfacher ist es, ein vorgefertigtes Buchset zu kaufen. Dies wird von Unternehmen wie Monochrom, Hahnemühle, Sihl oder Tecco angeboten. Es besteht aus einer Anzahl von passenden Buchseiten, die in den Drucker eingelegt werden sowie einem Umschlag. Meist ist die Bindung mit Schrauben angelegt, so dass man die bedruckten Buchseiten nur einlegen muss und ganz einfach fixieren kann. Der Umschlag ist oft schwarz. Bei Unternehmen wie Photoboox sind aber auch farbige Einbände erhältlich.

Mit einem solchen Set hat das Buch eine Anmutung wie ein beim Druckdienstleister geordertes. Allerdings kostet es in der Regel auch ab etwa 40 Euro für DIN A4 quer. Etwas preisgünstiger werden sogenannten Portfolio-Alben. Die liegen ab etwa 30 Euro und bestehen aus einem Ringbuch mit Plastikfolien zum Einschieben der bedruckten Bögen. Einen günstigen Preis bietet auch das Sihl Fotobuch-Set, das schon ab 20 Euro erhältlich ist. Allerdings sind darin nur 10 Druckbögen enthalten. Die Druckkosten sind in diesen Preisen noch nicht eingerechnet. Sie liegen bei rund 1,50 Euro pro Seite DIN A4 und variieren je nach Druckermodell deutlich.

Ingesamt wird ein selbst hergestelltes Werk also mindestens genauso teuer und in der Regel sogar deutlich teurer als bei den meisten Fotobuch-Druckdienstleistern. Dafür hat man die komplette Kontrolle über die Widergabe und kann sein Buch genauso drucken, wie man sich seine Fotos vorstellt.

Bild "drucken" #39743668 © jd-photodesign - Fotolia.com

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