Für Fotobücher werden verschiedene Arten der Bindung angeboten. Die meisten Anbieter haben eine breite Palette im Programm. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Bindungsarten für welche Buchgrößen und -dicken geeignet sind. Nicht jede ist nämlich für jedes Werk die richtige.
Fotobuch-Heftbindung
Fangen wir mit der einfachsten Bindungsart an: Jene ist die Heftbindung. Dabei werden die Seiten ähnlich wie von Heften gewohnt schlicht über eine kleine Drahtklammer zusammengehalten. Diese Bindungsart hat den Vorteil, dass die Seiten fast in Planlage gebracht werden können und wenig Bildinformation in der Mitte verschwindet. Damit Ihr Buch keine Loseblattsammlung ist, muss es von einer Bindung zusammengehalten werden. Dafür haben sich über die Jahrhunderte des Buchdruckes verschiedene Varianten entwickelt. Viele davon werden auch für moderne Fotobücher angeboten.
Auch ist sie preisgünstig und hat eine Magazin-Anmutung. Allerdings ist sie nur für eine geringe Seitenanzahl geeignet und wenig stabil. Dazu kommt, dass sie nur für Softcover - also flexible, eher dünne Umschläge geeignet ist. Auch kann sie mit der Zeit rosten.
Ebenfalls mit Draht wird bei der Ringbindung gearbeitet. Diese Bindungsart ist wie die Heftbindung nur bis zu einer begrenzten Seitenmenge einsetzbar. Sonst wird der Drahtring sehr groß. Deshalb wird eine Ringbindung von den meisten Fotobuch-Herstellern für große Seitenumfänge gar nicht erst angeboten. Auch wird sie meist nur mit Softcovern eingesetzt. Die Ringbindung hat den Vorteil, dass sich die Seiten komplett umschlagen lassen. Dies ist zum Beispiel für Kochbücher von Vorteil oder wenn beim Durchblättern nur wenig Platz ist.
Fotobuch-Klebebindung
Die wahrscheinlich am häufigsten eingesetzte Bindungsart bei Fotobüchern ist die Klebebindung. Bei ihr wird der sogenannte Buchblock (also alle Innenseiten) an der Außenkante mit Klebstoff verbunden. Die eingesetzten Kleber variieren, so dass die Stabilität dieser Bindung bei verschiedenen Anbietern unterschiedlich ausfällt. Allerdings ist heute bei guten Fotobuch-Dienstleistern eine so hohe Qualität erreicht, dass Seiten auch bei häufigem Durchblättern nicht schnell herausfallen.
Durch die Verklebung und den Schutzumschlag verschwindet allerdings am Rand ein kleiner Teil der Seite - und damit Bildinformationen - in der Mitte. Dies ist ein wichtiger Aspekt dieser Bindungsart. Klebebindungen werden sowohl bei Hard- als auch Softcovern eingesetzt und auch bei großen Formaten und umfangreichen Seitenumfängen. Von daher ist diese Bindungsart die universellste.
Fotobuch-Fadenbindung
Von klassischen Büchern kennt man ansonsten noch die Fadenbindung bzw. -heftung. Dabei werden die Seiten über Fäden mit einander verbunden.
Die Fadenheftung gilt als recht stabil, wird aber von Fotobuch-Herstellern kaum eingesetzt, da die Herstellung aufwendig ist.
Fotobuch-Lay-flat-Bindung und Leporello
Für doppelseitige Bilder wie Panoramen wird als Bindungsart eine sogenannte "lay-flat"-Bindung angeboten. Diese gewährleistet eine absolute Planlage der Seiten und es verschwindet keine Bildinformation in der Mitte wie etwa bei der Klebebindung. Für die "Lay-Flat"-Bindung gibt es zwei Varianten: Bei der einen sind die Bücher wie von Kinderbüchern gewohnt mit dem Rücken aneinander verklebt und werden quasi einfach gestapelt. Dieses Verfahren entspricht einem rückseitig verklebten Leporello und wird deshalb manchmal auch so genannt. Die Leporello-Bindung wird vor allem bei Büchern im Echtfoto-Druck eingesetzt.Noch recht neu auf dem deutschen Markt ist eine Variante der Lay-flat-Bindung für den Digitaldruck. Bei dieser werden die Seiten am Rand in einem etwas breiteren Bundsteg zusammengefasst. Sie ermöglicht die Planlage der Seiten auch bei Digitaldrucken. Durch die etwas aufwendigere Herstellung kostet die Lay-Flat-Bindung meist etwas mehr als die für den Digitaldruck übliche Klebebindung.
Sonstige Fotobuch Bindungsarten
Neben den genannten Bindungsarten haben Spezialanbieter noch Sonderformen im Programm. Hier ist vor allem die Schraubenbindung zu nennen. Dabei verbinden kleine Schrauben die Seiten. Diese Bindungsart erfordert keine aufwendigen Maschinen und ist deshalb vor allem bei Manufakturen anzutreffen. Auch garantiert sie eine hohe Stabilität und ist auch für Sonderausstattungen beim Umschlag wie etwa Leder einsetzbar. Sie ermöglicht spätere Änderung der Reihenfolge und ein Hinzufügen von Bildern. Dadurch wird sie z.B. für fotografische Portfolios und selbsthergestellte Fine Art Fotobücher oft eingesetzt. Wie bei der Klebebindung entsteht aber durch die Bindung potenziell ein recht großer Verlust an Bildinformation auf der Bindungsseite.
Ohne Bindung
Und dann gibt es schließlich auch noch Dienstleister, bei denen Sie Fotobuchseiten ganz ohne Bindung bestellen können. Sie können die Einzelblätter dann flexibel in einen Ordner einheften und bei Bedarf ergänzen oder umsortieren. Dies kann praktisch sein. Sie sollten jedoch den Ordner am besten gleich mitbestellen, damit die Seiten direkt ihren Platz haben und keinen Schaden nehmen.
Zusammenfassung
Welche Bindungsart sollten Sie wählen? In der Regel ist eine Klebebindung, wie sie von den meisten Fotobuch-Dienstleistern für zahlreiche Formate angeboten wird, geeignet. Probieren Sie aber gerne auch einmal etwas anderes aus. Für Bücher mit geringem Seitenumfang kann eine Heftbindung etwa sehr geeignet sein.
Übersicht zu den Bindungsarten der Fotobuch-Anbieter