Fotobuch gestalten - Hierauf sollten Sie bei der Erstellung achten
Wer aus seinen Bildern ein Fotobuch gestalten möchte, muss sich dazu zunächst einen Dienstleister aussuchen und dann das Buch gestalten. Schon die Anbieterauswahl ist gar nicht so einfach. Soll man nur nach dem Preis gehen? Oder nur nach der Qualität? Fotobuchexpertin Petra Vogt zeigt Ihnen ein Auswahlverfahren und gibt Ihnen Tipps - nicht nur fürs erste - Fotobuch.
Ein Fotobuch zu gestalten ist ein kleines Projekt. Erfahrungsgemäß funktioniert es besser und schneller, wenn Sie in folgenden Schritten vorgehen:
Vorüberlegungen
Anbieterauswahl
Gestaltung
Schlusskorrekturen und Bestellung
Vorüberlegungen zur Erstellung
Als Startpunkt für das Buchprojekt empfehlen sich Überlegungen zu den Eckdaten:
Was darf es kosten? Ein Preisrahmen hilft bei allen weiteren Entscheidungen, da so einige Optionen von vorneherein ausscheiden.
Wie groß soll das geplante Fotobuch werden? Beziehen Sie bei diesen Überlegungen ein, wo und wie das Buch verwendet werden soll. Ein Werk in DIN A3-quer zum Beispiel sieht beeindruckend aus, ist allerdings eher ungeeignet zum Mitnehmen in der Handtasche.
Wie viele Seiten soll es voraussichtlich haben? Der Umfang wirkt sich auf die Kosten aus. Als Faustregel gilt: Je dicker, desto teurer. Einige wenige Fotobuchservices bieten aber auch Pauschalpreise für bestimmte Umfänge (z.B. „bis 100 Seiten“).
Sind besondere Extras gewünscht oder bestehen besondere Anforderungen? Wünschen Sie einen farblich passenden Schuber, eine Geschenkbox oder den Verzicht auf das das Logo des Fotoservices? Haben Sie besondere Anforderungen wie etwa ein Betriebssystem, das nicht Windows ist? Notieren Sie Ihre Wünsche, da bei weitem nicht alle Fotoservices solche Extras anbieten.
Sind die Eckdaten festgelegt, kann die Suche nach dem passenden Druckdienstleister beginnen.
Fotobuch-Anbieterauswahl
Um den passenden Fotobuch-Anbieter für Ihr jeweiliges Projekt zu finden, ist es sinnvoll, die folgenden Auswahlkriterien der Reihe nach durchzugehen:
gewünschtes Druckverfahren
die Möglichkeiten der Software zur Gestaltung
die Qualität
den Preis
und einige weitere Aspekte wie den Support
Unser Video: Fotobuch erstellen - Wie finde ich den richtigen Anbieter?
1. Das Druckverfahren (Echtfotobuch oder Digitaldruck?)
Ein erstes wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist das Druckverfahren der Fotobücher. Derzeit sind vor allem zwei verbreitet: der digitale Offset-Druck und die Ausbelichtung auf Fotopapier (manchmal auch "Echtfoto-Druck" oder „Echtfotobuch“ genannt). Fotoücher auf Fotopapier sind einfach an ihren dicken Seiten zu erkennen. Diese kommen zustande, weil zwei Fotos Rücken an Rücken verklebt werden. Sie werden dann in der Regel so gebunden, dass in der Mitte kein Falz entsteht, sondern eine absolute Planlage des Fotopapiers gewährleistet ist. Dies ist besonders bei Panoramen sehr hübsch. Auch bei Bildern, die über eine Doppelseite reichen, sieht diese Bindungsart gut aus. Gebundene Fotobücher im Digitaldruck dagegen haben eher die Anmutung eines Buches aus einer Bibliothek. Die Seiten lassen sich gut blättern, aber es verschwindet auch etwas Bildinformation in der Mitte. Bücher im Digitaldruck sind in der Regel einige Euro günstiger als die "Echtfotobücher". Auch bieten fast alle großen Dienstleister den Digitaldruck an, aber etwas weniger den Echtfotodruck. Viele Anbieter wie CEWE oder Pixum haben beide Varianten im Programm.
Am besten schauen Sie sich Musterbücher im Drogeriemarkt oder im Fotoladen an, um zu entscheiden, welche Art von Fotobüchern bzw. welches Verfahren Ihnen besser gefällt. In der Regel eignen sich Echtfotobücher vor allem für Panoramen und großformatigere Werke mit nicht allzu vielen Seiten, Digitaldrucke für alle anderen Projekte.
Mit der Entscheidung für ein Druckverfahren ist die Auswahl der Anbieter schon deutlich reduziert. Im nächsten Schritt gilt es nun, auf die Möglichkeiten der Software zu schauen. In der Regel kann zum Fotobucherstellen ein Gestaltungsprogramm auf der Website des Fotobuch-Dienstleisters kostenlos heruntergeladen werden. Bei manchen kann sogar online direkt auf einer Website das Buch gebaut werden. Nur bei wenigen Anbietern können Sie ein PDF einreichen und damit mit einer beliebigen Erstellungssoftware an Ihrem Fotobuch arbeiten (wenn Sie sich dafür interessieren, lesen Sie unseren ausführlichen Beitrag „Fotobuch per PDF erstellen – so geht´s“ .
Bei diesen Anbietern können Sie mit PDF-Upload arbeiten:
Die Möglichkeiten und Benutzerfreundlichkeit der Software sind sehr unterschiedlich. Anders als etwa bei Textverarbeitungsprogrammen hat sich noch kein allgemeiner Fotobuch-Standard herausgebildet. Für Einsteiger ist am wichtigsten, ob ein Assistent mitgeliefert wird, mit dem ohne umfangreiche Einarbeitung erste gute Fotobuch-Ergebnisse erzielt werden können. Dies ist zum Beispiel in der Software Pixum, CEWE, FUJIDirekt oder Saal Digital der Fall. Ebenfalls praktisch ist eine umfangreiche Auswahl von Layoutvorlagen, mit denen die Gestaltung des Fotobuchs schneller von der Hand geht. Ansonsten unterscheiden sich die Programme vor allem in punkto Spezialfunktionen. Wer besondere Wünsche wie etwa die Transparenz von Text oder Bildboxen hat, muss schon suchen und wird zum Beispiel bei myphotobook oder Albelli fündig. Fotobuch.de bietet die Möglichkeit, ein Bild in einen Schriftzug zu legen.
Wenn Druckverfahren und Software passen, muss noch die Qualität stimmen. Tests zeigen, dass bei nicht wenigen Anbietern die Qualität schwankt. Es ist nicht selten, dass man bei zwei inhaltsgleichen Fotobüchern, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten bestellt wurden, verschiedene Ergebnisse erhält. Dies liegt daran, dass Drucken immer noch ein manueller Prozess ist, der von einer guten Wartung unter den unterschiedlichen Klima- und Papierbedingungen abhängt. Bei guten Anbietern sind die Qualitätsschwankungen jedoch minimal und der Anbieter in der Regel kulant bei Reklamationen. Ansonsten ist der Tipp, regelmäßig Fotobuch Tests zu verfolgen.
Schauen Sie doch in unsere Rubrik "Fotobuch Testberichte". Ebenfalls hilfreich ist, wenn der Dienstleister Andrucke anbietet wie etwa Fotobuch XXL. Damit kann vor allem bei umfangreichen Projekten die Qualität gut im Vorfeld beurteilt werden.
4. Der Preis
Für viele ist der Preis bei einem Fotobuch ein wichtiges Auswahlkriterium. Bei den großen Markenherstellern liegt dieser in einem recht ähnlichen Rahmen und bewegt sich bei rund einem Euro pro Seite für ein mittelgroßes Buch. Ein Preistipp für Erstbesteller: die meisten Anbieter gewähren Neukunden einen Rabatt. Attraktive Sonderpreise finden Sie auch in unseren Fotobuch-Gutscheinen.
Discounter wie Aldi oder Lidl unterbieten die Preise der Markenhersteller. Dabei wird oft ähnliche Software eingesetzt. Auch die Druckqualität ist laut verschiedener Tests nicht zwangsläufig schlechter: nicht selten schneiden Discounter sogar als Sieger ab. Allerdings müssen Sie deutliche Abstriche beim Service machen (siehe dazu auch im folgenden Punkt im Detail). Außerdem muss man sich bei Discountern darauf einstellen, dass möglicherweise im Lauf der Jahre der Druckdienstleister oder Lieferant im Hintergrund wechselt und sich dann Software und Qualität plötzlich ändern.
5. Weitere Auswahlkriterien
Mit Druckverfahren, Software, Qualität und Preis sind die wichtigsten Aspekte abgedeckt. Wer besondere Wünsche in punkto Größe oder Ausstattung hat, wird jedoch nur bei wenigen Anbietern fündig. Vor allem Formate unter ca. 10 x 15 cm sind schwer zu finden, werden aber etwa von FUJIDirekt und Photoschnickschnack geboten. Auch Größen über 30 x 30 cm haben nur wenige wie myphotobook oder CEWE im Programm. Besondere Einbandwünsche bedienen dagegen Photobox und FUJI Direkt, mit Cover-Varianten in Lederoptik, aus Leinen oder sogar mit Schmuckeffekten wie Swarovski-Kristallen.
Entscheidend für die Auswahl können weiterhin Details wie etwa der Support sein. Einige Dienstleister wie Pixum oder Fotokasten bieten umfangreiche Hilfe-Bereiche inklusive Anleitungsvideos, was gerade der Bestellung des ersten Fotobuchs sehr hilfreich sein kann. Wer individuelle Hilfe benötigt, sollte auf eine telefonische Hotline achten. Die bietet jedoch bei weitem nicht jeder Druckdienstleister. Und wenn, dann leider meist nur zu normalen Arbeitszeiten. Positive Ausnahmen sind Pixum und CEWE mit Ansprechbarkeit bis 22 Uhr und das sogar am Wochenende. Ein weiteres Kriterium ist für einige Besteller, ob ein Logo des Herstellers ins Buch eingedruckt wird oder nicht. Leider erfolgt dies bei den meisten. Wir haben aber auch eine Liste zusammengestellt, wo Anbieter zu finden sind, die kein Logo aufdrucken.
Wer sich anhand der Kriterien einen Anbieter zur Fotobuch Erstellung herausgesucht hat, bestellt am besten im ersten Versuch ein Fotobuch mit kleinem Format und geringem Umfang. So kann gefahrlos ausprobiert werden, ob die Druckqualität stimmt und der Dienstleister sich für größere Projekte empfiehlt.
Ist ein Anbieter ausgewählt, muss im nächsten Schritt bei den meisten eine Software zur Buchgestaltung heruntergeladen werden. In der Regel bietet jeder Fotobuchservice ein hauseigenes kostenloses Programm an. Bei einigen kann das Werk auch online direkt im Browser gestaltet werden. Dies empfiehlt sich etwa dann, wenn auf dem Rechner nichts installiert werden darf oder Sie nur ein kleines, schnelles Buch zwischendurch erstellen möchten.
Nach dem Start der Fotobuch-Anwendung werden in der Regel Größe und gewünschte Ausstattung (z.B. Umschlag als Hard- oder Softcover) erfragt. Hier ein Beispiel:
Nun profitieren Sie von den Vorüberlegungen zum Start des Buchprojektes und können an dieser Stelle schnell eine Auswahl treffen. Für die eigentliche Buchgestaltung bieten die meisten Programme als Hilfe einen Assistenten an:
Dieser erleichtert die Erstellung sehr, denn er gestaltet aus den bereitgestellten Fotos automatisch einen Layoutvorschlag. Er bringt oft schon gute Ergebnisse und ein Nachbessern gelingt leicht. Weitere Bild- und Textboxen können in der Regel per Klick auf einen entsprechenden Button angelegt werden. Auch können Sie Layoutvorlagen leicht wechseln. Die meisten Anbieter stellen eine große Auswahl an vorgefertigten Seitenlayouts bereit.
Achten Sie bei der Auswahl der Vorlagen auf den Buchtyp und Einsatzzweck. Viele schräg gestellte Bilder und der Einsatz verschiedener Schriften und Schriftgrößen im Buch wirken lustig, aber auch wenig professionell und seriös. Für einen Kindergeburtstag ist das prima, für eine Hochzeit passt ein klassisches Layout meist besser.
Schlusskorrekturen und Bestellung
Ist die Gestaltung abgeschlossen, kann das Buch geordert werden. In der Regel bieten die Fotobuchprogramme eine Vorschau-Funktion, die genutzt werden sollte, um das Werk vorher noch sorgfältig komplett durchzuschauen. Vor allem auf Rechtschreibung und Zeichensetzung sowie die richtige Schreibung von Namen sollte geachtet werden. Auf eventuelle technische Probleme wie etwa eine zu geringe Auflösung prüfen die Fotobuchprogramme in der Regel selbsttätig:
Warnungen sollten Sie ernst nehmen. Wird etwa eine zu geringe Auflösung angemahnt, sollte das Bild kleiner gezeigt oder ausgetauscht werden. Nach Abschluss eventueller Korrekturen Sie das Werk dann in den Druck geben. Der eigentliche Bestellprozess entspricht den typischen Einkaufsvorgängen im Internet und ist sehr leicht zu bewältigen. Zum Abschluss des Projektes sollten Sie nicht vergessen, die Buchgestaltung lokal abzuspeichern und langfristig zu sichern. Vielleicht möchten Sie einiger Zeit ein weiteres Exemplar ordern. Das ist aus der Sicherungskopie dann leicht möglich.
Bis das fertige Buch eintrifft, vergehen bei den meisten Anbietern etwa 5 bis 9 Tage. Einige weniger liefern auch schneller, manche gegen Aufpreis auch per Expressversand oder –herstellung. Wer sein Fotobuch noch am gleichen Tag benötigt, kann per Sofortdruck in zahlreichen Drogerie- und Mediamärkten herstellen lassen. Erstellt wird es direkt vor Ort am Terminal oder bei Kodak auch mit der Print@Home-Software wahlweise zu Hause.
Eine Auswahl an empfehlenswerten Fotobuch Anbietern