Gestaltung von Fotobüchern - so vermeiden Sie mögliche Stolpersteine
Gute Fotobücher sollen in erster Linie durch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis überzeugen. Die Qualität der verarbeiteten Materialien, die Farbbrillanz, ein benutzerfreundliches Gestaltungsprogramm und nicht zuletzt kurze Lieferzeiten sind die Garanten für eine hohe Kundenzufriedenheit. Doch hin und wieder können ein paar kleine Stolpersteine die Freude am neuen Fotobuch trüben. Wenn sich beispielsweise versteckte Kosten die Rechnung in die Höhe treiben oder der Support keine qualifizierte Beratung bietet.
Stolperstein Nr.1 – Mangelnde Preistransparenz
Bei den meisten Anbietern ist die Preisgestaltung völlig klar. Schon in der Produktbeschreibung werden Sie über Grundpreise und kostenpflichtige Upgrades wie dickeres Fotopapier oder Hochglanzveredelungen informiert. Bei einigen Fotobuch-Anbietern müssen Sie jedoch für jedes vermeintliche Extra gesondert bezahlen – und das ohne vorherige Vorwarnung. Das ist etwa der Fall, wenn Sie anstatt eines vorgegebenen Hintergrundes Ihr eigenes Layout verwenden möchten. Es kommt sogar vor, dass der Upload Ihrer Fotos gesondert berechnet wird.
Überhöhte Versandkosten können den ursprünglichen Preis Ihres Fotobuches sogar verdoppeln. Achten Sie zudem darauf, dass Sie sich über die Versandkosten bereits vor der Bestellung informieren. Diese Informationen erhalten Sie gewöhnlich unter „Versandkosten“, „Lieferbedingungen“ oder auch unter „AGB“. Ergibt sich die Höhe der Versandgebühren erst im Laufe des Bestellprozesses, spricht dies nicht für kundenfreundlichen Service.
Folgendes Negativbeispiel zeigt, über welchen Stein wir bei manchem Anbieter schon „gestolpert“ sind: Drei Wochen Lieferzeit bei Versandkosten von 6,51 Euro. Beachten Sie auch den Preisanstieg bei entsprechend kürzeren Lieferzeiten.
Stolperstein Nr. 2 – Gutscheine einlösen
Peinlich wird es, wenn Sie einen Gutschein über einen bestimmten Betrag verschenken und die Versandkosten werden der Netto-Bestellsumme hinzuaddiert. Beispiel: Der Gutschein hat einen Wert von 50 Euro. Die oder der Beschenkte bestellt ein Fotobuch im Wert von 49,95 Euro. Die Versandkosten betragen 5,95 Euro, was einen Gesamtbetrag von 55,90 Euro macht. Nach Eingabe des Gutscheincodes verbleibt dann ein zu zahlender Rest von 5,90 Euro. Darüber ist nicht jeder Verwandte, Freund oder Kollege erfreut, auch wenn Sie ihm anschließend die 5,90 Euro erstatten. Dieses Verfahren der Gutscheineinlösung ist relativ weit verbreitet – leider auch bei Anbietern mit sonst tadellosem Renommee. Um solche Peinlichkeiten zu vermeiden, bleibt Ihnen tatsächlich nur der Weg, sich vorher beim Kundenservice zu erkundigen. Versichern Sie sich, dass die Versandkosten beim Einlösen des Gutscheines nicht hinzugerechnet werden.
Stolperstein Nr. 3 – Wenig Produktinformation
Oft preisen die Anbieter ihre offensichtlich preisgünstigen Fotobücher mit schönen, blumigen Worten an, ohne auf die Materialien einzugehen. Außer Seitenzahl, Format und Art des Einbandes erfahren Sie jedoch keine weiteren Details und ärgern sich anschließend über qualitativ minderwertiges Papier und viel zu dünne Buchdeckel. Die schlechte Qualität der Materialien lässt auch auf eine entsprechende Verarbeitung schließen. So treten nach einigen Malen Durchblättern Klebereste und durch Klebereste bedingte Ablösungen der oberen Papierschicht im Falz zwischen den Seiten auf.
Achten Sie daher in den Produktbeschreibungen auf die verwendeten Papiersorten. Bei sehr guten Anbietern haben Sie die Wahl zwischen mindestens zwei Qualitäten. Dünnes Papier hat eine Stärke von etwa 170 g/m2. Es sollte auch nicht wesentlich dünner sein, denn erst eine ausreichende Stärke gewährleistet beim oftmaligen Durchblättern eine gute Haltbarkeit. Qualitativ hochwertigeres Papier hat eine Stärke um die 230 g/m2. Anbieter, die in ihren Produktbeschreibungen auf die unterschiedlichen Papierqualitäten eingehen, verwenden gewöhnlich auch hochwertige, stabile Materialien für den Einband und garantieren eine saubere Klebebindung.
Stolperstein Nr. 4 – Unqualifizierter Support
Wer ärgert sich nicht darüber? In der Hoffnung auf eine fachlich versierte Beratung ruft man die Hotline an und muss sich erst einmal durch ein zeitraubendes computergeneriertes Ansagemenü quälen. Diese Art von Kundenservice kennt man normalerweise von Mobilfunkprovidern, Onlinebanken oder Versicherungen. Online-Shops für Fotoprodukte bieten in der Regel einen wesentlich qualifizierteren Support, denn die Mitarbeiter melden sich direkt und können ohne langwierige Rückfragen selbst die detailliertesten Fragen beantworten.
Vereinzelt kommt es jedoch auch vor, dass Sie hinsichtlich der Erstellung Ihres Fotobuches auf sich alleine gestellt sind und keinen Fachmann erreichen. Dabei steckt gerade in umfangreichen Gestaltungsprogrammen der Teufel im Detail und wer als Einsteiger sämtliche Funktionen nutzen möchte, hat hin und wieder Fragen, die unter „FAQ“ nicht aufgeführt werden. Wenn Sie daher sichergehen möchten, dass Sie im Zweifelsfall gut beraten werden, rufen Sie die Hotline an, bevor Sie sich für diesen Anbieter entscheiden. Notieren Sie sich am besten schon Fragen, die sich hinsichtlich der Materialien, der Produktion oder der Gestaltungssoftware ergeben. Kann Ihnen der Support Ihre Fragen sofort beantworten, können Sie sich auch auf einen guten Kundenservice verlassen.
Stolperstein Nr. 5 – Mangelnde Information zum Lieferstatus
Auch dies ist ärgerlich: Sie wohnen auf dem Land, sind berufstätig und zum Zeitpunkt der Zustellung war keiner Ihrer Nachbarn zugegen. Um Ihr Fotobuch entgegenzunehmen. Da bleibt nichts, als am nächsten Tag 20 Kilometer über die Dörfer zu fahren, um das Fotobuch beim nächstgelegenen Postamt abzuholen. Lediglich ein Link wäre nötig, um diese zeitraubenden Umwege zu ersparen.
Etwa 90 Prozent der Anbieter versenden Ihre Fotobücher per DHL. Eine kurze Infomail inklusive Link zum DHL-Versandstatus kostet wenig Zeit und trägt entscheidend zur Kundenzufriedenheit bei. Der DHL-Versandstatus informiert den Empfänger fast auf die Stunde genau über den jeweiligen Lieferstatus. So können Sie sich darauf eistellen, gegebenenfalls das Haus ein wenig später verlassen oder einen Nachbarn oder Bekannten bitten, auf das Fotobuch zu warten. Ein Beispiel für eine erfolgreich zugestellte Lieferung:
Etwa die Hälfte bis zwei Drittel der Anbieter verschickt die Links zum DHL-Status per Mail. Darüber werden Sie jedoch nicht immer schon im Vorfeld auf der Webseite informiert. Auch in diesem Fall bleibt nur der direkte Weg über den Kundenservice. Erkundigen Sie sich am besten telefonisch, ob Sie nach erfolgter Produktion des Fotobuches einen Link erhalten.
Autorin
Petra Wingender
Petra Wingender ist studierte Politologin und in Köln als selbstständige Autorin und Werbetexterin tätig. Und da sie aus einer Künstlerfamilie stammt, schaute sie auf der Uni auch in Seminare für Malerei und Kunstgeschichte rein. Daher die Leidenschaft für die Fotografie, die übrigens mit einem Erbstück begann: einer alten Voigtländer Bessa aus den 30er Jahren.