Wer für seine Fotobücher die Flexibilität einer unabhängigen Software nutzt, muss sein Buch in der Regel direkt als PDF zum jeweiligen Anbieter hochladen. Bei der Arbeit mit PDFs sind einige Klippen zu umschiffen. Im Rahmen unserer Fotobuch-Serie für Fortgeschrittene zeigt Ihnen unsere Fotobuch-Expertin Petra Vogt, was zu beachten ist.
Fortgeschrittene Fotobuchersteller nutzen meist früher oder später ein anbieterunabhängiges Programm zur Gestaltung der eigenen Werke, weil es flexibler und oft auch bequemer ist sowie mehr Möglichkeiten bietet. Allerdings fällt dann auch der bequeme Upload der fertigen Gestaltung weg. Als Alternative nehmen einige wenige Hersteller PDFs an.
Bietet Ihr Fotobuch-Anbieter den PDF-Upload an?
Da bei weitem nicht jeder Fotobuchhersteller diesen Service bietet, sollte zunächst geprüft werden, ob der eigene Wunsch-Dienstleister dazu zählt (siehe dazu auch unsere Liste am Ende dieses Artikels). In der Regel findet man dies sehr einfach schon über die Website mit einer Stichwortsuche nach „PDF“ oder „PDF-Upload“ heraus. Zum Teil gibt es auch spezielle Rubriken, die „Profi-Bereich“ oder „Profi-Upload“ heißen. Dort finden Sie auch die nötigen Informationen zum Vorgehen für den jeweiligen Anbieter. Viele Details (siehe weiter unten) sind individuell von Fotobuchhersteller zu Fotobuchhersteller verschiedenen und müssen daher jeweils in Erfahrung gebracht werden.
Vorbereitung: Richtiges Format ermitteln
Am bequemsten ist es, wenn der Anbieter ein PlugIn für Ihre Gestaltungssoftware anbietet. Leider ist dies derzeit noch die Ausnahme und uns nur bei Blurb für InDesign bekannt. Deutlich verbreiteter ist das Bereitstellen von Vorlagen (siehe Abbildung von PosterXXL).
In diesen Dateien sind die korrekten Seitenspezifikationen für den jeweiligen Anbieter schon angelegt und oft auch Hilfslinien etwa zur Anzeige der Beschnittgrenzen enthalten. Wer keine fertige Vorlage bekommt, muss sich die genauen Layoutspezifikationen besorgen. Nur weil ein Buch beim Fotoservice mit „30x30 cm“ angepriesen wird, heißt das nämlich leider nicht, dass im Layout auch genau 300 x 300 mm angelegt werden müssen. Nicht selten liegen die Werte etwas darüber oder darunter, z.B. 280 mm.
Für das Cover muss in der Regel außerdem eine separate Datei angelegt werden, da es durch den Buchrücken breiter sein muss als die Innenseiten. Um die richtige Größe zu ermitteln, muss die endgültige Seitenzahl bekannt sein. Der Buchrücken wird sonst zu dick oder zu dünn angelegt und dann passt das ganze Cover-Design nicht.
Da die korrekten Werte dynamisch vom Seitenumfang abhängen, bieten einige Fotobuch Anbieter wie WhiteWall einen interaktiven Rechner auf ihrer Website an, der nach Angabe der eigenen Projektdaten die Spezifikation fürs Layout auswirft:
Vergessen Sie nicht, auch die Beschnittgrenzen als Hilfslinien anzulegen und beim Layout zu berücksichtigen.
Ebenfalls zu bedenken ist, ob Einzel- oder Doppelseiten angelegt werden müssen und ob das Buch mit einer Doppel- oder einer Einzelseite startet. Dies unterscheidet sich in der Regel je nach Anbieter und oft auch nach Druckverfahren. Bei Digitaldrucken beginnt ein Buch üblicherweise mit einer rechten und endet mit einer linken Einzelseite. Bei Echtfotobüchern sind oft auch beide Innenseiten des Umschlags gestaltbar.
Export: Richtige Parameter einstellen
Haben Sie die Gestaltung abgeschlossen, sollten Sie Ihr Werk auf eventuelle Fehler und Probleme prüfen. Einige weniger Anbieter wie Blurb tun dies auch automatisch nach dem Upload der PDF-Datei, andere wie Photographerbook setzen jedoch darauf, dass der PDF-Service in der Regel von Profis genutzt wird und prüfen nicht selbst. Funktionen wie die Druckvorstufenprüfung (Scribus) bzw. der Preflight-Check (InDesign), die professionelle Layout-Programme bereitstellen, helfen bei den finalen Korrekturen.
Expertentipp
"Für die Layout-Programme von InDesign und Scribus haben wir Ihnen 2 ausführliche Tutorials verfasst. Zu diesen gelangen Sie über folgende Verlinkungen
Außerdem sollte eine Schlusskorrektur-Checkliste wie etwa die von uns bereit gestellte abgearbeitet werden.
Hier finden Sie unsere Fotobuch Schlusskorrektur-Checkliste"
Sind alle Korrekturen erfolgt, kann das Buch exportiert werden. Ganz einfach ist es mit PlugIns wie sie etwa Blurb für InDesign bietet.
Einige wenige andere Anbieter wie WhiteWall bieten immerhin Export-Joboptions für InDesign zum Download an, die dann im Programm bei den Adobe PDF-Vorgaben zu finden sind. Bietet der eigene Wunschhersteller keine Joboptions an, ist die Vorgabe „Qualitativ hochwertiger Druck“ von InDesign oft ein guter Start.
Ansonsten müssen die nötigen Einstellungen selbst vorgenommen werden. Am wichtigsten sind dabei in der Regel die Schriften, die Farbräume und die Auflösung. In der Regel ist als Farbraum sRGB und als Auflösung 300 DPI einzustellen.
Schriften müssen meist eingebettet werden. Besonderheiten wie Schnittmarken oder Kommentare sollten nicht enthalten sein, da sie zu Problemen führen (können).
Konsultieren Sie jedoch bitte vorher unbedingt die Anleitung des Fotobuchherstellers auf die von ihm gewünschten Exportparameter, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, da die korrekten Spezifikationen sich jeweils unterscheiden.
Wie funktioniert der Upload der PDF Dateien?
Hat der Export funktioniert und Cover und Innenseiten liegen als zwei Dateien auf der Festplatte, müssen sie noch zum Anbieter übertragen werden. Dazu bieten die meisten ein Upload-Formular direkt auf ihrer Website an. Das ist leicht zu bedienen und bequem. In der Regel müssen darüber das Cover und der Innenteil separat hochgeladen werden.
Schneller und vor allem stabiler funktioniert es mit einem sogenannten FTP-Programm – besonders bei langsamer/instabiler Internet-Verbindung. Ein solches kann nämlich bei abgebrochener Verbindung die Übertragung automatisch neu starten. Wer noch keines installiert hat, findet kostenlose Varianten wie etwa FileZilla zum Download im Internet.
Die Login-Daten zum Upload für den Fotobuch-Dienstleister finden Sie auf dessen Website oder bekommen Sie über den Support. Zu Problemen beim Upload kommt es manchmal, wenn die Datei zu groß ist. Überprüfen Sie in einem Fall die Auflösungs-Einstellungen. Vor allem bei sehr großen Ausgangsdateien wie Panoramen kann es sonst schnell zu riesigen Buchdateien kommen.
Anbieter, die PDFs annehmen und an normale Endkunden ohne fotografischen Gewerbenachweis liefern: