Haben Sie auch schon mal erlebt, dass die Aufnahmen im Fotobuch zu hell oder zu dunkel wiedergegeben wurden? Vor allem, wer seine Bilder bearbeitet, kann schnell negative Überraschungen beim Druck erleben. Abhilfe verspricht eine bessere Einstellung des Monitors. Wir zeigen, wie´s geht.
Wer ein Fotobuch vom Druckdienstleister zurückbekommt, kann durchaus auch negative Überraschungen ergeben. Manchmal wirken Aufnahmen ganz anders als am Bildschirm. Das ist bis zu einem gewissen Grad unvermeidbar, da der Monitor anders als das Buch ein Selbstleuchter ist und Farben daher zwangsläufig brillanter und etwas heller wirken.
Nicht selten ist der normale Unterschied im Buch aber überschritten und die Aufnahmen werden deutlich zu dunkel oder seltener auch zu hell oder farbverfälscht wiedergegeben. Ist das der Fall, sollte der erste Check der Frage gelten, ob die automatische Bildkorrektur beim Buch aktiviert war. Sie kann zu deutlichen Veränderungen der Aufnahmen führen.
Am besten ist dann ein zweiter Versuch mit ausgeschalteter Bildkorrektur für alle (!) Aufnahmen im Buch. War die Bildkorrektur schon deaktiviert, ist oft eine falsche Einstellung des eigenen Monitors und eine entsprechend falsche Korrektur der Aufnahmen die Ursache. Viele Bildschirme sind werksseitig tendenziell zu hell eingestellt, damit sie im Verkaufsraum brillanter wirken.
Ist der Bildschirm das einzige Ausgabegerät und werden die Fotos nicht bearbeitet, ist das kein ernstliches Problem. Aber sobald man die Aufnahmen korrigiert und drucken oder ausbelichten lässt, führt ein falsch eingestellter Monitor zwangsläufig zu nicht optimalen Ergebnissen. Ist der Bildschirm etwa – wie häufig - deutlich zu hell eingestellt, werden die Aufnahmen auf anderen Ausgabegeräten etwa deutlich dunkler wiedergegeben und die Enttäuschung beim Fotobuch ist vorprogrammiert.
Um dies zu vermeiden, muss der Monitor „richtig“ eingestellt werden. Dabei helfen spezielle Messgeräte für ab etwa 80 Euro. Wer die Ausgabe scheut, dem helfen als erste Näherung auch schon Testbilder und das manuelle Korrigieren mit den Einstellungstasten des Bildschirms. Testbilder haben einige wenige Druckdienstleister wie fotobuch.de schon in ihre Software integriert oder bieten sie zum Download an.
Eine unabhängige Quelle ist der Photoindustrie-Verband, der unter dem Namen DQ-Tool ein Testset zum kostenlosen Download anbietet.
Wichtig ist, dass Sie vom jeweiligen Bild außerdem einen Ausdruck bzw. Abzug anfertigen lassen. Im Sichtvergleich regeln Sie dann die Einstellungen des Monitors so lange, bis das Bildschirm-Bild und der Ausdruck/Abzug möglichst gut übereinstimmen. Dieser manuelle Prozess ist mühsam und nur begrenzt akkurat.
Genauer wird es mit einem „Kalorimeter“ genannten Gerät, das die Widergabe des Monitors misst und auf bessere Werte einstellt. Der Prozess wird allgemein auch „Kalibrierung“ genannt. Notfalls kann man ein solches Kalorimeter auch ausleihen. Allerdings verändert sich die Monitordarstellung mit der Zeit, so dass regelmäßig nachkalibriert werden sollte.
Die Bedienung ist sehr einfach: Die zugehörige Software wird installiert und führt Schritt für Schritt durch den Prozess. Dabei wird das Kalorimeter an den USB-Port angeschlossen und über den Bildschirm gehängt. Es misst dann selbsttätig die verschiedenen Farben durch.
Man muss also kein Technik-Freak sein, um eine solche Kalibrierung durchzuführen, sollte sich aber an die Hinweise der Software – etwa zum Umgebungslicht - halten. Im letzten Schritt zeigt die Software meist einen Vergleich der kalibrierten und unkalibrierten Darstellung. Manchmal muss man sich erst mal an die neue, neutralere Einstellung gewöhnen. Nachträglich von Hand am Monitor nachregeln sollte man auf keinen Fall, sondern einfach abwarten. In der Regel gewöhnt man sich sehr schnell an das bessere Bild. Belohnt wird man mit Fotobüchern, die wesentlich mehr der Darstellung am Bildschirm entsprechen.
Bildquelle: Pressebildbestand von Datacolor