Viele Fotobuchprogramme prüfen die eingefügten Bilder auf ausreichende Qualität für den Druck. Ist diese nicht gegeben, erscheint eine Warnung. Oft kann oder möchte man die Bilder jedoch nicht austauschen. Wir erklären Ihnen, was die Warnungen bedeuten, wann Sie sie ignorieren können und was Sie tun können, um sie zu beheben.
Da ein Fotobuch ausbelichtet oder gedruckt wird, benötigt es Bilder in höherer Qualität - genaugenommen höherer Auflösung - als für die Ausgabe auf einem Bildschirm oder gar dem Handy. Andernfalls kann man böse Überraschungen erleben und die Aufnahmen erscheinen im fertigen Buch verwaschen, unscharf oder pixelig (d.h. Bildpunkte sind als kleine Quadrate zu sehen). Damit das nicht passiert, prüfen die meisten Fotobuchprogramme die eingefügten Bilder automatisch. Sind Probleme vorhersehbar, zeigen Sie ein Warnsymbol. (Achtung: Bei einigen wenigen erst bei Anklicken der Bildbox zu sehen). Hier ein Beispiel:
Einige Anbieter geben nur eine allgemeine Warnung, andere signalisieren mit einem Ampelsystem in grün, gelb und rot, ob ein Bild nur etwas unter der nötigen Auflösung liegt oder sehr stark:
Besonders oft treten Warnungen auf, wenn Sie Bilder etwa vom Handy oder vom Scanner formatfüllend in einem großen Buch darstellen möchten. Wenn Sie die Hintergründe dafür genauer verstehen möchten, lesen Sie bis zum Ende dieses Beitrags weiter.
Warnung bei der Bestellung
Wer die Warnungen in der Layoutansicht ignoriert oder übersehen hat, bekommt bei den meisten Programmen vor der Bestellung noch mal eine zusammenfassende Übersicht über eventuelle Probleme wie im folgenden Beispiel:
Lesen Sie hier auch das Kleingedruckte und folgenden eventuellen Links zu einer ausführlichen Fehlerliste.
Expertentipp
" Nehmen Sie solche Warnungen ernst – auch dann, wenn Ihnen die Vorschau völlig OK erschien. Sind Sie nämlich nachher unzufrieden mit dem Buch und möchten es reklamieren, prüfen die meisten Anbieter, ob Sie Warnmeldungen ignoriert haben und es besser hätten wissen müssen. Ist das der Fall, lehnen sie eine Reklamation in der Regel ab und Sie müssen einen Neudruck selbst bezahlen. "
Was tun bei Warnungen?
Prüfen Sie zunächst, ob Sie das Bild noch in höherer Auflösung haben, erstellen oder anfordern können. Wenn es Ihnen jemand etwa per eMail gesendet hat, kann es gut sein, dass nur eine verkleinerte Version geschickt wurde. Auch einen Scan können Sie meist neu in höherer Auflösung erstellen. Haben Sie das Foto jedoch selbst aufgenommen und nicht verkleinert, müssen Sie es einfach kleiner ziehen, damit die Warnung verschwindet.
Allerdings muss nicht jedes Bild sofort verkleinert oder aus dem Buch genommen werden, nur weil die Qualität nicht ganz ausreicht. Als Faustregel können Sie nehmen, wie stark sie verkleinern müssen, um die Warnung zum Verschwinden zu bringen. Ist das sehr viel, müssen Sie mit deutlich sichtbaren Qualitätseinbußen im Druck rechnen. Als weiteren Indikator können Sie bei guten Fotobuch-Programmen die Warnstufe nehmen. Bei gelber Warnstufe können Sie ein Bild noch verwenden oder müssen es nur geringfügig kleiner ziehen. Manche Software verfügt jedoch nur über ein generelles Symbol und warnt auch bei geringfügiger Unterschreitung der geforderten Werte schon. Am besten rechnen Sie in einem solchen Fall selbst aus, wie hoch die Auflösung wirklich ist. Dabei helfen Rechner im Internet.
Um deren Werte zu verstehen, muss man sich ein bisschen mit den Hintergründen zum Thema "Auflösung" beschäftigen.
Hintergrund: Auflösung
Die Auflösung gibt an, wie viele Bildpunkte pro Fläche – pixel oder dots per inch (ppi oder dpi) – im Bild vorhanden sind. Um einen korrekten Auflösungswert zu erhalten, muss man also immer die Anzahl der Bildpunkte und die Ausgabefläche in Bezug setzen. Ein Bild mit 2592 Pixeln etwa kann auf einer DIN A4-Seite mit 222 DPI dargestellt werden. Achtung: In einigen Programmen und Betriebssystemen werden zum Teil bei den Eigenschaften eines Bildes generelle DPI-Angaben gemacht. Lassen Sie sich davon nicht irritieren. Ohne Größenangabe des Bildes in Zentimeter oder Inch sind diese sinnlos.
Bleibt nur noch die Frage, welcher DPI-Wert eine gute Druckqualität ergibt? Als Faustregel gelten 300 DPI. Manche Anbieter geben jedoch bis zu 150 DPI als noch als in Ordnung an. Ob das für Sie akzeptabel ist, hängt vom Motiv sowie Ihren Qualitätsansprüchen ab. Motive mit feinen Details und vielen Kanten wie etwa das Rig eines Segelschiffes verlieren bei geringer Auflösung sichtbarer an Qualität als etwa eine Landschaft im Sonnenuntergang. Unter 100 DPI ist die Qualität aber auf jeden Falls so schlecht, dass selbst Laien auf Anhieb ein Problem erkennen.
Expertentipp
"Auflösung beim Scannen
Wer Fotos für ein Fotobuch scannt, muss die Auflösung des Scanners abhängig von der Bildgröße und der geplanten Größe im Buch einstellen, damit es nicht zu Warnungen im Fotobuchprogramm kommt. Liegt das Ausgangsbild etwa in 10x 15 cm vor und Sie möchten es in 21 x 29,7 cm (DIN A4 formatfüllend) darstellen, reicht eine Auflösung von 300 DPI nicht aus. Um den exakten Werk zu ermitteln, nutzen Sie einen der bereits im Text genannten Auflösungrechner. Als Faustregel gilt, dass Sie bei größerer Abbildung des gescannten Bildes im Buch auf jeden Fall mit mehr als 300 DPI einscannen sollten. Wählen Sie am einfachsten die höchstmögliche Auflösung Ihres Scanners.
"
Gibt Ihr Fotobuchprogramm also eine allgemeine Warnung aus und ist Ihnen das Bild so wichtig, dass Sie es nicht kleiner ziehen möchten, rechnen Sie am besten aus, welchen DPI-Wert es erreicht und treffen dann eine Entscheidung, ob Sie es trotz Warnung drucken lassen möchten.
Bei Werten unter 100 DPI raten wir in der Regel vom Druck ab.
Titelbild: © Do Ra - Fotolia.com