Viele Fotobuchprogramme bringen mittlerweile einen kleinen Bildeditor mit. In diesem kann man technisch nicht gut gelungene Fotos optimieren. Während viele die Optionen ?Helligkeit? und ?Kontrast? vertraut sind, verwirrt oft die ?Gamma-Korrektur?. Fotolotsin Petra Vogt erklärt Ihnen hier, was sich dahinter verbirgt und wie Sie sie gezielt einsetzen können.
Mittlerweile bieten einige Bildeditoren der Fotobuchprogramme neben der Anpassung von Helligkeit und Kontrast auch eine „Gamma-Korrektur“. Sie ist vor allem geeignet, um in Teilen zu helle oder zu dunkle Aufnahmen zu korrigieren. Vielleicht haben Sie es schon mal ausprobiert und festgestellt, dass sich damit bessere Ergebnisse erzielen lassen als mit der Veränderung der Helligkeit. Hier ein Beispiel:
Das Ausgangsbild ist im unteren – eigentlich wichtigen – Bereich zu dunkel:
Wer sich mit Bildbearbeitung noch nicht viel beschäftigt hat, neigt dazu, zum Aufhellen die Funktion „Helligkeit“ einzusetzen. Das Ergebnis wird dann oft allerdings nicht so gut. Wie im folgenden Bild wirkt die Aufnahme flau und verwaschen:
Viel besser sieht es mit der Gamma-Korrektur aus:
Vergleichen Sie einmal besonders den Himmel. Bei der Helligkeitsanpassung wird er unnatürlich hell, bei der Gamma-Korrektur bleibt er realistisch.
Wenn wir genau bei dieser Beobachtung bleiben, werden Sie schnell verstehen, was bei dieser Funktion eigentlich passiert: Bei der Gamma-Korrektur werden vor allem die Mitteltöne verändert – die sehr hellen und sehr dunklen Bereiche bleiben gleich. Hier sehen Sie an einem Beispiel eines Graukeils, was passiert:
Das ist das Ausgangsbild:
Hier ist die Gamma-Korrektur eingesetzt worden:
Achten Sie besonders auf die hellen und dunklen Bereiche am Rand.
Und hier zum Vergleich das gleiche Ausgangsbild bei reiner Korrektur der Helligkeit:
Hier fallen die dunklen Bereiche fast komplett weg. Deshalb wirkt diese Korrektur auch bei einem Alltagsbild so unnatürlich und verwaschen.
Umgekehrt funktioniert es natürlich übrigens auch: Ist ein Bild in Teilen überbelichtet, kann die Gamma-Korrektur es ebenfalls ein bisschen verbessern. Hier ein Beispiel mit einem direkten Vergleich:
Das rechte Bild ist übrigens schon ein bisschen zu stark korrigiert, so dass es unnatürlich wirkt. Achten Sie bei Ihren eigenen Korrekturen darauf, möglichst nur so weit zu gehen, dass ein Bild noch deutlich besser aber nicht zu stark bearbeitet wirkt.
Bei allen beeindruckenden Ergebnissen der Gamma-Korrektur sind mit einem professionellen Bildbearbeitungsprogramm noch deutlich bessere Ergebnisse zu erzielen, da hier ganz gezielt in die einzelnen Farbtonbereiche eingegriffen werden kann. Hier mal ein Beispiel, wie sich in sehr kurzer Zeit das Ausgangsbild vom Anfang in Lightroom verbessern lässt:
Es empfiehlt sich deshalb vor allem allen Ambitionierten die Fotos schon vor Aufnahme ins Fotobuch in einem Bildbearbeitungsprogramm zu optimieren.